Warum die Schwarz Meer Küste Bulgariens für uns ein einziger Reinfall war

Nessebar noch vor der Hauptsaison – wir fallen auf, sind unsere Handgelenke doch von keinen bunten Bändern umgeben.

Einst war es die Urlaubsregion schlechthin. Hier wurde ohne Ende gefeiert – mit den tiefen Preisen in Bulgarien war dies auch erschwinglich für jeden. Doch wie sieht die Schwarzmeer Küste von Bulgarien heute aus? Ist es noch immer eine Partyküste? Komm, wir schauen gemeinsam nach. Doch sei gewarnt, wir berichten genau so, wie wir es empfunden haben.

Anreise und Lage

Ganz im Osten von Bulgarien bildet das Schwarze Meer die Landesgrenze. Im Süden liegt die Türkei, im Norden geht die Küste in Rumänien weiter. Die zwei wohl bekanntesten Strände sind der Goldstrand und der Sonnenstrand. Wenn du hier mit einem Fahrzeug unterwegs bist, dann pass gut auf wegen den Mautstrassen. Sehr viele Verbindungsstrassen von einem Ort zum nächsten sind mautpflichtig. Am einfachsten besorgst du dir einfach eine Vignette und hast Ruhe.

Die Bulgarische Schwarzmeer-Küste: Süden und Mitte

Von der Türkei aus reisten wir ein und folgten auf der 99er der Küste. Die Strasse bis ans Meer ist in sehr schlechtem Zustand, wahrscheinlich fahren alle erst nach Burgas und dann südlich – machte in unseren Augen weniger Sinn und das Navi meinte auch, dass die 99 schon passt. Naja im Nachhinein würden wir wohl doch via Burgas fahren.

Das Highlight im Süden war die Sanddüne und der Ropotamo Fluss, der etwas südlich der Dünen ins Schwarze Meer mündet. Den vollständigen Bericht zu dieser Wanderung findest du hier.

Bulgarien, Sand, Dünen

Der Weg den wir weiter gehen werden, ist noch lang.

Bulgarien, Meer,

Am Schwarzen Meer in Bulgarien. Einfach atemberaubend, oder?

Die Ortschaften wie Primorsko oder Sosopol haben uns nicht zugesagt und die Campingplätze noch viel weniger. Kaum ein ausländischer Camper verirrt sich hierhin. Die Plätze werden von bulgarischen Dauercampern besiedelt, die sich bei mangelhaften Sanitäranlagen kurzerhand ihre eigenen Duschen bauen. Mit westlichem Standard haben diese Plätze nichts gemeinsam und es war nicht nur einer, wir sahen uns bis Burgas ganze sechs Plätze an, bevor wir einsahen, dass dies hier einfach der Standard ist.
Die Küste bis nach Varna haben wir sehr zügig bereist, denn obwohl noch Juni und somit nicht Hauptsaison war, hatte es uns einfach zu viele Leute, die uns Individualreisenden so gar nicht zusagten.

Nessebar noch vor der Hauptsaison – wir fallen auf, sind unsere Handgelenke doch von keinen bunten Bändern umgeben.

Orte wie z.B. die Altstadt von Nessebar sind von der Architektur her hübsch, doch mit den ganzen Souvenirläden, den Billigrestaurants mit riesiger Karte und den Strömen an Urlaubern bereits im Juni nicht empfehlenswert. Allgemein wirkt die Küste auf uns, als hätte sie ihren Zenit überschritten. Sie ist zubetoniert, die Hotelanlagen nicht wirklich in Schuss gehalten – schade, aber wer es nicht gerade auf billigsten Urlaub im All-Inkl-Hotel abgesehen hat, der sollte dieser Küste von Varna an nach Süden fernbleiben.

Die Bulgarische Schwarzmeer-Küste: Der hohe Norden

Hoch im Norden und schon fast an der Rumänischen Grenze warten dann doch noch ein paar Perlen. Den grossen Massen ist das anscheinend schon zu weit weg, so wird es für uns immer angenehmer. Wir besuchen die Festung Kaliakra auf ihrer Landzunge auf den riesigen Klippen, sehen uns die tolle Badebucht Bolata umgeben von Klippen an und fahren beim Schabla Leuchtturm vorbei. Diesen schönen Tag haben wir in einem eigenen Blogbeitrag detailliert beschrieben – hier lang zum Artikel

Bulgariens schönste Küste

Die Nordküste Bulgariens überrascht uns dann doch nochmals mit ihrer Schönheit.

Tipp: Zwei akzeptable Campingplätze an der Schwarzmeer Küste Bulgariens

Ja, zwei Tipps für die ganze Küste sind nicht gerade viel, aber du kannst uns ruhig glauben, es sind die einzigen zwei, die wir dir empfehlen können.

Ein Gut erhält der Campingplatz Zora in Obzor. Es gibt Plätze unter Bäumen, auf Parzellen sowie auf der Wiese. Die Sanitäranlagen sind ausreichend und sauber, eine Waschmaschine gibt es ebenfalls. Für die Camper gibt es zudem eine Gemeinschaftsküche mit Backofen. Obzor ist hingegen keine Perle, ein sehr touristischer Ort ohne Charme.

Dem Camping Laguna etwas nördlich von Varna geben wir ein Okay. Ein kleiner Platz mit terrassenartigen Stellplätzen, die durch eine steile Strasse verbunden werden. Einfahrt oben, ganz unten dann das Meer. Etwas felsig im Wasser und wegen der unzähligen kleinen Fliegen beendeten wir das Sonnenbad sehr schnell. Sanitärgebäude ist recht neu, mehr oder weniger sauber aber bei unserem Aufenthalt hatte es kein warmes Wasser… Aber trotzdem ist dies einer der besseren Plätze.

Unser Fazit: Ist die Bulgarische Küste des Schwarzen Meeres eine Reise wert?

Vielleicht haben wir zu viel erwartet, vielleicht waren wir zu oft an der Adria, kennen das türkisblaue Meer zu gut und lieben den mediterranen Charme zu sehr… Wir fanden die Bulgarische Küste des Schwarzen Meeres bis auf ganz wenige Orte absolut nicht sehenswert und dieser Teil Europas – so sind wir zwei uns einig – werden wir wohl nicht mehr besuchen.

Wer Pauschalurlaub zu tiefen Preisen sucht und Mallorca satt hat, findet hier vielleicht, was er/sie sucht. Sorry Bulgarien, aber da ist noch viel Potential nach oben.

Wie ist deine Meinung zur bulgarischen Schwarz Meer Küste? Warst du schon dort und hast es anders als wir empfunden oder bist du einig mit uns? Lass es uns doch in einem Kommentar wissen.

Herzliche Grüsse aus Bulgarien

Dein comewithus2-Team