Auf uns wartet das grösste Abenteuer unseres Lebens!

Kuendigen oder Auszeit

Lui und unsere Weltkarte – vor dieser werden Pläne geschmiedet!

Nun ist die Entscheidung gefallen: Statt einer weiteren Auszeit habe ich vor ein paar Wochen meinen Job gekündigt! Hinter mir liegen viele schlaflose Nächte, noch nie habe ich mich in meinem Leben mit einer Entscheidung so schwer getan, doch da war auch immer diese leise Stimme in mir, die flüsterte: “Du machst alles richtig”. Du musst wissen, ich habe oder besser ich hatte, einen absoluten Traumjob. Einen Job, den man so nicht so schnell findet, mit viel Verantwortung aber auch vielen Freiheiten, einen Job, um den mich viele Freunde und Bekannt immer beneidet haben. Kein Wunder also schüttelten viele erst einmal den Kopf, als ich ihnen von meiner Entscheidung erzählt habe.

“Du machst das genau richtig”

Natürlich erklärte ich allen meinen Bekannten, Freunden und Kunden ausführlich, auf welches Abenteuer ich mich nun einlassen werde. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Einige halten mich wohl weiterhin für völlig bescheuert, andere zollten mir ihren Respekt und zeigten sich beeindruckt von meinem Mut und wieder andere flüsterten mir zu: “Das würde ich auch gerne machen”. Ja, es ist der Wunsch vieler, die Welt zu entdecken, neue Kulturen kennenzulernen und einfach einmal zu tun, was man möchte. Den Mut dazu haben aber leider nur die wenigsten. Was in keiner Weise negativ gemeint ist! Ich kann absolut verstehen, wenn jemand sein Zuhause, die Nähe zur Familie und eine gewisse Sicherheit braucht. Die Ketten des Alltags abzulegen, die Komfortzone zu verlassen, dafür braucht es einen richtig starken Willen, ein dickes Fell und vor allem ein klares Ziel!

Lui schreiben

Würde der Entscheid leicht fallen, wäre vorher was falsch gewesen.

Der Ruf der Freiheit

Ich möchte ehrlich zu dir sein. Ich bin nicht der geborene Abenteurer. Obwohl ich im Wald aufgewachsen bin und meine ganze Freizeit als Kind draussen verbrachte habe, bin ich heute teilweise ein richtiger Stubenhocker. Nicht weil ich das unbedingt möchte, nein weil mir oft die Zeit oder auch die Kraft nach einem 13 oder 15 Stunden Tag fehlt, um noch in den Wald zu spazieren und da nach Fussspuren zu suchen. Kennst du das Buch: “Als Schisser um die Welt: Die Geschichte von einem, der mit musste”? Ich habe das Buch nicht gelesen und doch ist mir der Titel seit Jahren präsent. Genau so habe ich mich nämlich 2012 bei unserer Weltreise gefühlt. Nein, ich war nicht die treibende Kraft hinter dem Monster-Projekt, das war Steffi und dafür bin ich ihr bis in alle Ewigkeit dankbar!

Einmal um die Welt – die beste Zeit meines Lebens

Es war damals vor der Weltreise im 2011 nicht anders als jetzt. Ich hatte quasi denselben Job, eine schöne Wohnung und ein aktives Umfeld. Steffi stellt mich nicht etwa vor die Wahl, doch die Forderung kam an: “Wir reisen jetzt um die Welt” heiss es an einem lauen Sommerabend vor bald sechs Jahren. Es war die Liebe, die Vertrautheit und die Sicherheit, die mir Steffi damals gab, um das Projekt in Angriff zu nehmen. Wir reisten während rund 10 Monaten durch 17 Ländern und was soll ich sagen, es war die beste Zeit meines Lebens.

Hier lang zu unserem Weltreise-Blog

 

Die Komfortzone

Schon kurz nach unserer Rückkehr stand für uns fest, das war nicht unsere letzte grosse Reise. Schnell aber holte uns die Realität und der Alltag wieder ein. Ich konnte meine Stelle wiederhaben und dazu fanden wir noch eine ganz schmucke Wohnung in einem kleinen Schweizer Dorf. Als erstes spannten wir eine grosse Weltkarte auf und markierten unsere bereisten Länder, phuuu haben wir schon viel gesehen, noch mehr haben wir aber noch nicht gesehen. Genau neben diese Karten platzierten wir unseren Esstisch, so dass wir immer wieder einen Blick darauf werfen konnten. In abendlangen Gesprächen schwelgten wir in Erinnerungen, dachten zurück an Kanada, Guatemala und Neuseeland aber auch die schönsten Bilder verblassen irgendwann…

Keine Zeit für uns und die Beziehung

Es waren diese Sonntagabende, wenn wir zusammen an eben diesem Esstisch sassen und unsere Agenden abglichen. Ja, wir waren soweit, dass wir unsere Treffen planen mussten, obwohl wir unter einem Dach wohnten. Es bliebt kaum Zeit für uns, kaum Zeit für die Beziehung. Wir nutzten wohl jede Ferienwoche um zu verreisen, Länder zu erkunden, Kulturen kennenzulernen, doch wir fühlten uns nie ganz frei. Wir beide wussten schon lange, es kommt der Zeitpunkt, da müssen wir wieder weg, unsere Ketten ablegen und Leben. Dieser Moment ist nun schneller wiedergekommen als wir gedacht hätten aber er kommt genau zur richtigen Zeit! Wir haben keine Kinder, keine Verpflichtungen nur einen süssen roten Kater, den wir leider zurücklassen müssen. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Steffis Mama, die unseren alten Mann bei sich aufnimmt, solange wir reisen.

roter Kater neben Rucksack

Kater Jamie schaut immer genau hin, wenn wir die Rucksäcke holen…

Durch die Hölle in die Freiheit

Mir persönlich geht es heute, 60 Tage vor dem Reise-Start, wieder genau gleich wie 2011. Ich mache mir tausende Gedanken, erstelle To-Do Listen und bin schon richtig auf Nadeln. Ich stelle mir auch immer wieder die Frage: “Ist das der richtige Weg?” – obwohl ich eigentlich weiss, dass eben nur dieser Weg auch der richtige ist! Es sind diese Gedanken, die wohl jede und jeder kennt, der schon einmal für längere Zeit auf einer Reise war. Es ist die Vorfreude gepaart mit der Sorge um die Zukunft. So sind wir Menschen, wir sind so, wir denken so und das ist auch ganz normal. Für mich geht der Weg in die Freiheit durch die Hölle und doch werde ich keinen Schritt bereuen!

Mein Tipp an euch, lasst euch nie von eurem Weg abbringen, von niemandem, glaubt an euch, setzt euch ein Ziel und zieht es durch. Auch wenn der Weg durch die Hölle geht, am Schluss scheint die Sonne und du wirst über die schwere Zeit schmunzeln können.

Wie hast du die Zeit bis zu deiner ersten grossen Reise erlebt oder hast du es noch nicht geschafft, dich zu überwinden? Schreib mir deine Erfahrungen, ich freue mich.

Herzliche Grüsse

dein comewithus2-Team