Mit Genuss durch den Thurgau – Tag 5: Altnau Apfeldorf

Sieben Tage lang erkunden wir unseren Heimatkanton in der Serie “Mit Genuss durch den Thurgau”. Dabei besuchen wir Produzenten von Thurgauer Spezialitäten, wandern, radeln oder paddeln durch den Kanton und lassen uns mit Essen und bequemen Betten verwöhnen.

*Dieser Beitrag enthält Werbung: Vielen Dank an Thurgau Bodensee Tourismus für die Einladung.

In der fünften Folge nehmen wir dich mit nach Altnau. Der Thurgau wird ja auch Mostindien genannt, und Altnau ist das Zentrum der Äpfel. Wir reisen mit dem Schiff an und gelangen über den längsten Steg am Bodensee nach Altnau. Der Metzgermeister persönlich überreicht uns einen Korb voller goldprämierten Fleischspezialitäten, von dem wir nach der ersten Tour auf dem Apfelweg neben den Apfelbäumen des Feierlenhofes naschen. Dabei gesellen sich noch Käse, Wein, Apfelsaft, Krecker und Guetzli aus der Region dazu. Bevor wir den zweiten Teil des Apfelweges machen, duellieren wir uns noch beim Armbrustschiessen – wer ist wohl der wahre Tell von uns beiden und trifft den Apfel? Die Nacht verbringen wir im benachbarten Güttingen, wo ein weiteres leckeres Abendessen auf uns wartet.

Unser Video zum fünften Tag findest du am Ende des Beitrages.

Schifffahrt auf dem Bodensee

Die Schweizer Bodensee Schifffahrt bringt uns von Uttwil nach Altnau. Die Fahrscheine lösen wir direkt auf dem Schiff, die Fahrräder können ebenfalls gegen eine Gebühr mitfahren. Im Gegensatz zur Schifffahrt auf dem Untersee gestern ist der See hier richtig breit. Wir geniessen die Fahrt und müssen allzu schnell schon wieder von Bord. Doch die Haltestelle lohnt sich.

Ankunft am längsten Steg des Bodensees

Vor Altnau steht der längste Steg am Bodensee und genau dort gehen wir vom Schiff. 270 Meter trennen uns nun noch vom Ufer. Wir stehen eigentlich noch immer mitten im See, als wir und Richtung Land gehen. Wem der Steg an sich noch nicht Grund genug ist, hier her zu kommen, dem sei gesagt, es gibt gleich daneben einen frei zugänglichen Badestrand, der auch einen Abschnitt für Hunde hat.

Altnau am Bodensee: Anlegestelle mit dem Schiff

Längster Steg am Bodensee: Altnau

Altnauer Apfelweg: Lisi, Fredi oder doch Emma?

In Altnau – dem Zentrum der Thurgauer Äpfel schlechthin – gibt es nicht nur einen Apfelweg, auch nicht zwei, sondern deren drei! Alle drei vereint, dass interaktive Posten am Wegesrand darauf warten, erkundet zu werden. Vom Memorie, über die Apfelbaum-Aufzucht bis zur ersten Ernte oder Informationen zu Bienen und anderen nützlichen und weniger nützlichen Insekten. Gross und Klein, Jung und Alt – hier lernt jeder etwas. Die Broschüre mit enthaltener Karte gibt es z.B. auf dem Schiff, am Anleger in Altnau oder auch online unter apfelweg.ch.

Die 4 km lange Lisi mit Thema Arbeit der Obstbauern, sowie die 3 km lange Emma mit Schwerpunkt Obst und Obstbau können zu Fuss oder mit dem Velo erkundet werden. Der Fredi ist da eher vom gemütlichen Typ, sein 2 km langer Rundweg mit Rätseln, Rezept und Witz ist nur für Fussgänger geeignet.

Am Vormittag beschränken wir uns auf die Emma und folgen dem gut ausgeschilderten grünen Weg mit unseren E-Bikes. Während der Tour machen wir einen Abstecher ins Dorfzentrum von Altnau und holen bei der Ochsen Metzgerei Wattinger einen Teil unseres Picknicks persönlich ab, bevor wir zum Feierlenhof radeln.

Üppiges Picknick auf dem Feierlenhof mit regionalen Spezialitäten

Kurz nach 12 Uhr treffen wir auf dem Feierlenhof ein, der direkt am Apfelweg liegt. Schnell sind die Fahrräder geparkt und nur kurz darauf habe ich auch schon ein Glas mit frischem Vollrahm in der Hand. Während Rita Barth uns vom Generationenhof und den Möglichkeiten auf dem Feierlenhof erzählt, schütteln wir den Rahm zur Butter. Und dann heisst es Platz nehmen und die vielen regionalen Spezialitäten probieren.

Feierlenhof: Spielen, erholen, geniessen

Selbst geschüttelte Butter und Buurebrot vom Feierlenhof.

Goldprämierte Fleischspezialitäten der Ochsen Metzgerei Wattinger

Der Chef Erich Wattinger samt Sohn Lukas – der übrigens Vize Europameister Fleischfachmann 2013 ist – überreichte uns in der Ochsen Metzgerei Wattinger persönlich einen Korb reich gefüllt mit verschiedenen Brühwürsten, Pantli, Schwartenmagen, Bauernspeck sowie Schinken. Mit stolz erzählten sie uns bei der Übergabe auch, dass gleich 12 Produkte der Metzgerei beim Qualitätswettbewerb des Schweizer Fleisch-Fachverband SFF im 2017 eine Medaille erhalten haben – 9 davon sogar Gold! Uns ist bereits beim Betreten des Verkaufsraumes aufgefallen, wie üppig und abwechslungsreich die Theken gefüllt sind. Umso mehr freuen wir uns darauf, die Produkte wie z.B. die Thurgauer Apfelwurst selber probieren zu dürfen.

Fleischspezialitäten vom Metzger: Ochsen Metzgerei Wattinger vom Bodensee

Wattingers Schweinsbratwurst, Bratwurst, Stumpen, Pantli sowie Thurgauer Apfelwurst, Bodensee Bauernspeck, Schwartenmagen und Jubiläumsschinken – ein Genuss!

Und so sah es übrigens in der Metzgerei aus – als kleiner Appetithappen für alle Freunde des guten Fleisches.

Ein Hochgenuss können wir dazu nur sagen! Sehr lecker und mit dem Wissen, dass das Fleisch von regionalen Landwirten und aus der eigenen Schlachterei in Güttingen kommt, auch ein Genuss mit gutem Gewissen. Schau gerne einmal in der Metzgerei in Altnau vorbei oder lass dir für deinen Event einen Cateringvorschlag – auf Wunsch mit Inventar – unterbreiten. Und nicht vergessen: Probier eine Thurgauer Apfelwurst! Die schmeckte uns vom Grill unglaublich gut.

Käseauswahl der Strähl Käse AG

Seit 1954 besteht die Käserei in Siegershausen und mit täglich rund 160’000 Litern verarbeiteter Milch ist die Strähl Käse AG auch die grösste Thurgauer Käserei. Nebst vielen eigenen Käse-Sorten – wie z.B. dem Arenenberger oder dem Bonaparte – stellt die Strähl Käse AG aber beispielsweise auch den grünen milden Tilsiter sowie den gelben Bio-Tilsiter her und hat verschiedene Handelskäse im Sortiment. Gerade im Schmelzkäsebereich – dazu zählen unter anderem die Schweizer Klassiker Raclette und Fondue – ist die Strähl Käse AG schweizweit ein wichtiger Hersteller.

Kleiner Tipp am Rande: Im Fabriklädeli in Siegershausen können die feinen Käsespezialitäten zu einem vorteilhaften Preis direkt bezogen werden. Schliesslich hat nicht jeder das Glück wie wir, dass die Käsesorten zu einem geliefert werden. Für uns geht es jetzt ans Probieren.

Thurgauer Käse: Strähl Käse AG aus Siegershausen

Käseauswahl für unser Picknick der Strähl Käse AG: Arenenberger, zweiBonaparte Rahmweichkäse, echter Thurgauer – rassiger Halbhartkäse, sowie den noch verpackten pasteurisierten grünen Tilsiter

Steffi als Fan von rezentem Käse verliebt sich geschmacklich sofort in den echten Thurgauer, während Lui als wahrer Käseliebhaber sich wie im Himmel fühlt und einfach alle mag. Ja, guter Käse ist ein Genuss und obwohl es in vielen Ländern solchen gibt, fehlen uns auf unserer Reise doch manchmal die typischen Schweizer Käsegenüsse.

Knabbereien vom Ekkarthof

Beim Picknick bekommen wir noch Besuch von Melanie Bigliardi, der Leiterin Marketing und Verkauf vom Ekkarthof. Auf dem Ekkarthof in finden rund 150 Menschen mit Unterstützungsbedarf Ausbildungs-, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Melanie hat eine ganze Kiste voller Produkte dabei, die alle auf dem Ekkarthof hergestellt, veredelt oder verarbeitet wurden. Im Food-Bereich arbeiten sie nach Richtlinien von Bio und Demeter, die mitgebrachten Leckereien wurden also im Einklang mit der Natur produziert. Auch das Heilpädagogische Zentrum Kreuzlingen sowie das Sonderschulheim befinden sich auf dem Areal. Verschiedene Veranstaltungen machen den Ekkarthof immer wieder zu einem beliebten Ausflugsziel. Märkte, Workshops oder Aufführungen – am besten schaust du selber einmal das Programm an. Wir probieren in der Zwischenzeit die mitgebrachten Spezialitäten: Ekkarthof: Bio- und Demeter Produkte aus dem Thurgau

Mandelplätzchen, hausgemachter Fruchtaufstrich, Dinkel-Ingwer-Guetzli, Haselnuss-Stangen und ein schönes Holzbrettli in Apfelform.

Edle Tropfen der Rutishauser Weinkellerei AG

Zu diesen vielen regionalen Leckereien gehört auch ein edler Tropfen, dafür hat die Rutishauser Weinkellerei AG aus Scherzingen gesorgt. In ihrem Angebot haben sie nebst rund 80 eigenen Weinen auch über 1000 Fremdweine und mehr als 200 Spirituosen aus Europa und der ganzen Welt. Stetig ist das Familienunternehmen in der Vergangenheit gewachsen und hat mit der Übernahme der Barossa Weinhandels AG vor über 25 Jahren auch im Wein-Import Fuss gefasst. Die Rutishauser Weinkellerei AG gehört mittlerweile zur Top 10 der grössten Weinunternehmen der Schweiz entwickelt. An mehreren Standorten in der Schweiz – natürlich auch immernoch im Gründungsort Scherzingen – gibt es Verkaufsstellen, die auch bei Events oder für Degustationen zur Verfügung stehen.

Wir haben drei Weine aus der Region zur Degustation erhalten. Je ein Bodensee Cuvée Rot und Weiss aus der Premium-Rutishauser Linie sowie vom Weingut Trottenhalde aus Neunforn ein Gewürztraminer.

Rutishauser Weinkellerei AG: Weinhandel in Scherzingen am Bodensee

Von links: Bodensee Cuvée weiss, Bodensee Cuvée Rot, Trottenhalde Gewürztraminer

Und obwohl wir nicht alle drei Flaschen an einem Mittag entkorkt haben, so können wir nach der Degustation von allen dreien sagen, auch Schweizer Weine aus der Region haben ein herrlich volles Aroma – es muss wirklich nicht immer ein Wein aus dem Ausland sein. Und wer doch einmal einen ausländischen Tropfen mag, der findet ja schliesslich beides im Online-Shop der Rutishauser Weinkellerei AG.

Hofbesichtigung auf dem Feierlenhof mit Apfelschiessen

Nach dem üppigen Mahl erkunden wir mit Rita Barth und der Schwiegertochter Caroline Barth den Feierlenhof. Drei Generationen leben auf dem Hof und während die jüngsten sich “nur” um die Streicheltiere kümmern, teilen sich die erwachsenen Hofbewohner auf das Vieh, die Apfel- und übrigen Obstbäume, die Maschinen-Instandhaltung sowie den touristischen Bereich, die Events und die Spezialitäten vom Hof auf. Ein so grosser Gutsbetrieb braucht ein gut harmonierendes Team und genau so haben wir die Familien auch kennenlernen dürfen.

Ob für einen Alltags-Ausbruch von ein paar Stunden, einen Ferienaufenthalt oder für einen Event, der Feierlenhof bietet ein sehr vielseitiges Programm für jeden Anlass und Geschmack. Im Hoflädeli können feine Thurgauer Spezialitäten vom Hof sowie aus der Region bezogen werden, es ist auch eine Verkaufs- und Abholstelle des berühmten Thurgauer Geschenkharasses – den übrigens auch du gewinnen kannst, hierlang zum Wettbewerb – und wer in die Agenda schaut, findet viele spannende und genussvolle Veranstaltungen.

Ach ja und bevor wir den Hof verlassen können, wird unser Schweiz-Gehalt noch getestet. Mit einer Armbrust sollen wir den Apfel von Walterlis Kopf schiessen, natürlich wie Willhelm Tell dazumal ohne den Jungen zu treffen… Ob das nach dem ganzen Wein gut geht?

Apfelweg zum zweiten – die wohl schönste Feuerstelle

Nun wird es aber wirklich Zeit uns zurück auf den E-Drahtesel zu schwingen. Wir wollen Lisi noch abfahren und kommen schon nach kurzer Fahrt an der wohl schönsten Feuerstelle überhaupt vorbei. Beim Posten 09 – Schädlinge im Obstbau befindet sich diese Panorama-Feuerstelle mit Blick bis über den Bodensee. Ein herrliches Plätzchen mit Bänken und Tischen, einer Feuerstelle und viel Platz am Waldrand. Wären wir nicht so unglaublich satt, wir hätten bestimmt noch irgendwo her ein Thurgauer Apfelwürstli hervorgezaubert und gegrillt.

Feuerstelle im Thurgau, bei Altnau am Bodensee

Das ist sie, die Panorama-Feuerstelle beim Posten 09. Herrlich oder?

Den Weg machen wir rückwärts und schon bald sind wir am eigentlichen Startpunkt angelangt. Unter einer Linde sitzen wir noch etwas im Schatten und geniessen die Aussicht auf den See. Es ist ein herrlicher Tag mit viel Sonnenschein. Der Nachmittag neigt sich seinem Ende zu und wir radeln zurück zum Auto, das wir am Morgen bereits auf dem Parkplatz des Hotel Restaurant Seemöwe geparkt hatten.

Essen und Schlafen im Hotel Restaurant Seemöwe in Güttingen

Zu unserem Zimmer ist es ein kleiner Marsch, kommen wir doch bereits über die Dachterrasse und blicken auch von hier direkt auf den Bodensee. Das Zimmer ist lichtdurchflutet, verwöhnt unsere beanspruchten Füsse von heute mit einem weichen Teppichboden und für einmal steht da doch tatsächlich eine grosse echte Pflanze und sorgt mit ihrer alleinigen Anwesenheit für Wohlfühle.

Zimmer Hotel Restaurant Seemöwe

Wir hüpfen kurz unter die Dusche, bekommen danach eine Führung von der Gastgeberin Erika Harder und nehmen danach auf der Terrasse platz, wo ein leckeres Abendessen den Tag perfekt abschliesst. Auf der Karte finden wir schnell etwas glustiges und wählen folgende Kreationen – Lui oben, Steffi unten:

Übrigens, der Gruss aus der Küche hat uns doch etwas aus dem Konzept gebracht. Frittierte Kalbsmilken sind nun doch kein alltäglicher Genuss. Probieren geht über studieren und wir bestätigen eine weiche Konsistenz, die in der kräftig salzigen Panade sehr gut geschmeckt hat. Dazu übrigens mal wieder ein alter Bekannter: Ein Cuvée Blanc zwar gut verpackt im Etikett der Seemöwe und doch erkennbar als Wein der Rutishauser Weinkellerei AG.

Ein weiterer wunderbarer Tag in unserem Heimatkanton geht zu Ende und ein weiteres Erlebnis mit dem Altnauer Apfelweg, das wir nicht gekannt haben, kommt dazu. Weiter durften wir auch heute innovative und kreative Geschäftsleute mit Ehrgeiz, herzlichen Gastgeberfähigkeiten und tollen Produkten kennenlernen. Ein Privileg finden wir – herzlichen Dank dafür!

Wer von uns ist den nun der Tell?

Dass wir mit einer Armbrust auf den armen Walterli mit dem Apfel auf dem Kopf geschossen haben, weisst du ja schon. Aber wer von uns beiden ist denn nun der begnadete Schütze und hat voll ins Schwarze getroffen bzw. den Pfeil im Apfel versenkt? Das erfährst du, im Video zu unserem fünften Tag mit Genuss durch unseren Thurgau. Und während du mit uns nochmals diesen tollen Tag in bewegten Bildern erlebst, fällt dir bestimmt auch der Buchstabe auf, der durch das Bild huscht. Merke ihn dir.

Wenn du nun Lust bekommen hast, ein paar Thurgauer Leckereien selber zu probieren, mach doch einfach bei unserem Gewinnspiel mit. Mit etwas Glück kannst du einen von zwei Gutscheinen für einen Thurgauer Geschenksharass im Wert von CHF 50.- gewinnen. Du brauchst nur die in den Videos versteckten Buchstaben zum Lösungswort zusammen zu fügen und schon landest du im Lostopf. Alle Informationen zum Wettbewerb sowie die Teilnahmebedingungen findest du hier. 

<= Zum 4. Tag: Kreuzlingen und Region

=> Zum 6. Tag: Oberthurgau – Cidre Land (ab 8.7.2018)