Entdecke das Saarland mit dem Wohnmobil: Ein 4-tägiger Roadtrip

Dein Campingroadtrip ins Saarland – eine versteckte Perle Deutschlands 

Typisch Saarland: Die Saarschleife darf auf deinem Camping-Roadtrip nicht fehlen

Warum nicht einen Camping-Roadtrip ins Saarland machen? Das Saarland ist das kleinste Bundesland Deutschlands – mal abgesehen von den Stadt-Bundesländern – und wird bei der Reiseplanung gerne mal vergessen. Zu Unrecht! Wir waren 4 Tage mit dem Camper in der wunderschönen Region des Saarlands unterwegs und geben dir hier Tipps für Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und was du sonst noch im Saarland auf deiner Campingreise unternehmen kannst.

Diese Reise ist in Zusammenarbeit mit Saarland Tourismus sowie der Deutschen Zentrale für Touristik entstanden.

Bereit für deine Wohnmobil-Tour durch das Saarland? Hier ein kleiner Vorgeschmack, was dich in diesem Artikel erwartet: Eine Foodtour durch Saarbrücken, Besuch der Völklinger Hütte sowie des Wohnmobil-Stellplatzes davor. Sonnenaufgang auf dem Baumwipfelpfad hoch über der Saarschleife, Paddeln auf der Saarschleife, Restauranttipps vom Frühstück bis Abendessen, Fahrradtour, Wandern mit Hängematte, Standup-Paddeln und dazu Tipps für einen Campingplatz im Grünen.

Keine Lust zu lesen? Dann sieh dir hier unser Video zu der Reise an:

Tag 1: Erkundung von Saarbrücken mit Foodtour und Völklinger Hütte

Wohnmobil-Route durchs Saarland – Tag 1:
Saarbrücken > Foodtour > Völklinger Hütte (mit Stellplatztipp) > Camping Landgut Girtenmühle

Saarbrücken ist eine Stadt voller kulinarischer und kultureller Highlights. Was liegt da näher, als die Geschmäcker der Stadt bei einer Foodtour zu entdecken? Diese Genuss-Tour durch Saarbrücken kannst du auch auf eigene Faust unternehmen. Für die Stadtbesichtigung haben wir unseren Kastenwagen auf dem Beethovenplatz geparkt, da finden Camper bis 6 Meter zentral (aber teuer) Platz, grössere Wohnmobile parken besser unter der Brücke bei der Westspange. Zu Fuss geht es nun ins Stadtzentrum und zu den Genuss-Tour-Partnern.

Wir starten bei Saar-Lor-deLuxe, wo wir Spezialitäten der drei im Namen enthaltenen Regionen Saarland, Loirraine (Frankreich) und Luxemburg probieren dürfen. Da stehen beispielsweise verschiedene Aufstriche, die mit Gemüse hergestellt wurden, das den Normen der Supermärkte nicht entsprach, aber genauso lecker schmeckt. Zu Fuss geht es weiter ins Zentrum der Altstadt gleich zu zwei Betrieben. Bei Kalinskis Wurstwirtschaft probieren wir nicht nur die klassische Currywurst, die wie alles andere mit regionalen Zutaten produziert wird, sondern auch die Exoten wie Schwenkbraten-Currywurst und Wurst Elsässer-Flammkuchen-Art mit weisser Sauce, viel Speck sowie Zwiebeln. Einfach richtig lecker! Gleich daneben hat die Handwerksbäckerei Brot & Sinne eine Filiale. Hier wird nicht mit Luft, sondern hochwertigen und natürlichen Zutaten gebacken. Das riechen wir schon, beim Betreten des Verkaufsraums und schmecken es, als wir zur Currywurst ein paar Scheiben des leckeren Brotes probieren können. Zeit für einen Verdauungsspaziergang. Die Basilika Sankt Johann haben wir schon gesehen, jetzt spazieren wir zur Ludwigskirche und vorbei am Saarbrücker Schloss zur Gewürzmanufaktur Rimoco.

Hunderte Dosen gefüllt mit Geschmäckern der ganzen Welt warten hier darauf, unsere Nasen zu verzücken. Wir lassen uns einiges erklären und riechen sowie probieren uns durch die für uns interessanten Dosen. Was für ein Geschmackserlebnis! Ein paar der Dosen verschwinden in einer Tüte und werden ihren Platz in unserem Camper bekommen. Über die Fussgängerbrücke schlendern wir zurück in die Altstadt und gönnen uns bei Henry’s Eismanufaktur noch ein super leckeres Eis. Die Auswahl ist riesig, selbstverständlich werden alle Sorten selber und soweit möglich mit regionalen Zutaten hergestellt. Lecker!

Nur 20 Minuten ausserhalb von Saarbrücken wartet ein Zeitzeuge auf uns. Die Völklinger Hütte ist ein ehemaliges Eisenwerk im Saarland, das heute als Industriedenkmal und Kulturzentrum genutzt wird. Die Anlage wurde 1873 gegründet und 1986 stillgelegt. Seit 1994 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet einen Einblick in die Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie im 19. und 20. Jahrhundert. Die Völklinger Hütte ist auch ein Ort für Ausstellungen, Konzerte, Festivals und andere kulturelle Veranstaltungen – als wir da waren, konnten wir verschiedene Kunstwerke in der ganzen Anlage verteilt bestaunen. Ein Besuch der Völklinger Hütte können wir dir absolut empfehlen. Die Anlage ist beeindruckend, weitläufig und gut beschrieben. Mit einer Führung erfährt man noch mehr über den Betrieb. Und das beste: Draussen gibt es direkt einen Wohnmobilstellplatz mit voller Ver- und Entsorgung sowie Stromanschluss. Perfekt!

Die Anlage der Völklinger Hütte mit den Halden im Hintergrund.

Wir fahren allerdings noch etwas weiter und quartieren uns auf dem Camping Landgut Girtenmühle ein.

Das war unser erster Tag der Campingtour durchs Saarland. Die Foodtour war richtig lecker und hat uns einen Einblick in die kulinarische Vielfalt von Saarbrücken gegeben und die Völklinger Hütte brachte uns richtig ins Staunen!

Tag 2: Naturerlebnis pur – Saarschleife mit Baumwipfelpfad und Paddeltour

Wohnmobil-Route durchs Saarland – Tag 2:
Mettlach > Baumwipfelpfad > Frühstück > Kajaktour auf der Saarschleife > Chillen und SUP in Losheim am See > Camping Landgut Girtenmühle

Als der Wecker an unserem zweiten Tag im Saarland im Camper klingelt, ist es draussen noch stockdunkel. Schnell ziehen wir uns an und starten den Motor unseres Kastenwagens. Rund 30 Minuten später parken wir den Campervan auf dem Parkplatz des Baumwipfelpfades bei Mettlach. Langsam setzt die Dämmerung ein, als wir über den 1.25 Kilometer langen Baumwipfelpfad bis zum Aussichtsturm vor gehen. Und dann sehen wir sie, die berühmte Saarschleife. Für mich geht es ganz hinauf auf den 42 Meter hohen Turm und kurz nach meiner Ankunft beginnt sich der Himmel rot und orange zu verfärben, bevor die Sonne hinter den Hügeln aufgeht. Was für ein Farbenspektakel! Was für eine Aussicht! Was für ein einmaliges Erlebnis!

Auf dem Baumwipfelpfad an der Saarschleife zum Sonnenaufgang – ein einmalig schönes Erlebnis.

Nun aber erstmal richtig wach werden. Das geht am besten bei einem leckeren Frühstück. Im Landhotel Buchnas haben wir uns am Frühstück eingebucht und dürfen zusammen mit den Hotelgästen das umfangreiche und leckere Buffet geniessen. Nicht nur das Frühstück, auch der Wellnessbereich kann von Nicht-Gästen genutzt werden. Eine Reservation ist auch hierfür notwendig.

Frisch und gestärkt sind wir bereit, die Saarschleife noch von einem anderen Winkel aus zu betrachten. Dafür haben wir uns bei Kanu Saarfari ein Kajak samt Ausrüstung gemietet, dass wir am Bootshaus bei Dreisbach entgegennehmen. Dazu gibt es eine kurze Einführung bezüglich Schifffahrt auf der Saar und dann paddeln wir auf dem ruhigen Fluss auch schon los. Schön am Ufer entlang, rechts, links und dann sehen wir den Turm des Baumwipfelpfads von unten. Wir paddeln mit dem Kajak komplett um die Saarschleife herum. Das ist schon auch speziell. Allerdings müssen wir ehrlicherweise auch dazu sagen, dass die Saar ein relativ breiter und dazu künstlich begradigter Fluss ist. Es ist ein Erlebnis, von oben hat uns die Saarschleife aber besser gefallen. Wer eine Paddeltour machen will, dem empfehlen wir den naturbelassenen Abschnitt, wo Kanu SaarFari ebenfalls Touren anbietet.

Den Nachmittag lassen wir am Stausee bei Losheim ausklingen. Das Wasser ist zwar trotz des heissen Sommers erstaunlich kalt, doch der starke Sonnenschein lockt uns dann doch ins kühle Nass. Der Zugang zum See ist hier kostenlos, Toiletten, ein Imbiss sowie ein Stand Up Paddleboard Verleih sind vor Ort. Dort mieten wir uns zwei Boards und umrunden damit einmal den Stausee. Auch das ist eine schöne Erfahrung, bis der Gegenwind uns doch ganz schön was an Kraft abverlangt. Abends gehen wir ins Hochwälder Brauhaus, das gleich neben dem See liegt. Im Biergarten finden wir einen Platz – die Tische sind sehr begehrt – und können endlich die Saarländischen Gefüllten probieren. Das sind hausgemachte Kartoffelklösse gefüllt mit Leberwurst an Sauerkraut mit Speckrahmsauce. Deftig, brauhaustypisch riesige Portionen aber unglaublich lecker! Dazu trinken wir Viez (Apfelwein).

Parken kann man übrigens gegenüber der Touristeninformation, wo es einen grossen Parkplatz sowie offizielle Wohnmobilstellplätze hat, wo man auch übernachten kann. Für uns geht es abends aber wieder zurück auf den  Camping Landgut Girtenmühle, der nicht mal ganz 10 Fahrminuten entfernt liegt.

Und so endet Tag 2 unseres Campingroadtrips durchs Saarland. Der unglaublich tolle Sonnenaufgang auf dem Baumwipfelpfad werden wir noch lange in Erinnerung behalten und beim nächsten Besuch sicherlich den Wellnessbereich des Buchnas Landhotels austesten. Und Paddeln lieben wir ja sowieso, das gleich zweimal an einem Tag ist genau nach unserem Geschmack.

Tag 3: Fahrradtour durchs Saarland vom Campingplatz aus

Wohnmobil-Route durchs Saarland – Tag 3:
Fahrradtour 3-Seen-Runde mit Abendessen am Weinstrand

Den dritten Tag unseres Saarland-Roadtrips mit dem Camper starten wir gemütlich auf dem Campingplatz Girtenmühle. Geparkt haben wir zwischen den vielen Bäumen auf einer kleinen Lichtung, damit uns die Sonne findet. Neben uns fliesst ein kleiner Bach vorbei. Wir haben uns nicht nur Brötchen und Croissants beim Campingplatz bestellt, sondern gleich ein Frühstück, das wir vorne beim Restaurant serviert bekommen. Das sind mal wieder Croissants, die den Namen auch verdienen. Ich würde sie ja sogar als Buttergipfel bezeichnen. Ein Genuss! Dazu die leckeren Marmeladen, Frischkäse und Spiegeleier. Ja, so startet man einen Tag genau richtig und stärkt sich, für die geplante Fahrradtour.

Frühstücksservice auf dem Campingplatz Girtenmühle mit super leckeren Croissants.

Eine tolle Möglichkeit, das Saarland mit dem Fahrrad zu erkunden, ist die 3-Seen-Runde. Diese Tour führt durch die malerischen Landschaften mit weitläufigen Ausblicken des Naturpark Saar-Hunsrück und vorbei an drei schönen Seen: dem Losheimer Stausee, dem Noswendleler See und den Schwarzrinder Seen. Die Strecke ist etwa 40 Kilometer lang und führt über einige Hügel. Wir starten vom Campingplatz aus und radeln erst bis zum Stausee nach Losheim. Ab da folgen wir den Schildern der 3-Seen-Runde, die direkt am Stellplatz in Losheim vorbeiführt. Unterwegs gibt es viele Sehenswürdigkeiten wie die Weiskircher Prunkgräber oder Kneipanlagen, und natürlich auch Einkehrmöglichkeiten, die zum Verweilen einladen. Wir sind bewusst erst am Nachmittag losgeradelt, da wir dem Weindorf an den Schwarzrinder Seen einen Besuch abstatten wollten. Im Restaurant am Weinstrand haben wir dann ein frühes Abendessen eingenommen. Auf einem Steg im See sitzend, bei zwei Gläsern regionalem Wein und leckerem Essen. Das ist richtig romantisch dort! Noch romantischer wurde die Rückfahrt. Über die Hügel ging es zurück auf den Camping Girtenmühle, mit einer grandiosen Weitsicht und der untergehenden Sonne. Die 3-Seen-Runde ist eine ideale Tour für alle, die das Saarland auf zwei Rädern erleben wollen.

Tag drei unseres Camping-Roadtrips durchs Saarland hat also gemütlich mit Frühstück auf dem Campingplatz gestartet und ging dann per Fahrrad über die Hügel des Saarlandes bis zum Weinstrand. Herrlich!

Tag 4: Wandern mit Hängematte im Saarland

Wohnmobil-Route durchs Saarland – Tag 4:
Losheim am See > Wanderung mit Hängematte

Unseren letzten Tag starten wir nochmals mit frischen Croissants auf dem Campingplatz Girtenmühle. Ich habe euch ja bei Tag drei schon erzählt, wie lecker die Hörnchen sind.

Heute steht eine längere Wanderung auf dem Programm. Dafür holen wir als erstes bei der Touristeninformation in Losheim einen Gegenstand ab. Insgesamt 114 Traumschleifen Wanderungen führen durchs Saarland und lassen die Wanderer einmalige Natur und hübsche Orte entdecken. Einige Wanderungen sind noch einen Tick spezieller, wie die für heute geplante Traumschleife Felsenweg. Das ist eine von wenigen Routen, die Hängematten-Aufhängestellen am Wegesrand hat! Und ja, jetzt weisst du es: Wir haben eine Hängematte bei der Touri-Info ausgeliehen und mit in unseren Wanderrucksack gepackt.

Am Wegesrand unserer Wanderung finden wir gemütliche Liegebänke.

Unseren Campervan parken wir am Feuerwehr- und Bürgerhaus in Waldhölzbach direkt neben der Kirche. Durch das Holzportal starten wir die Treppe hinauf die Wanderung. Der Weg führt durch Wälder, über Hügel und dann auch endlich vorbei an den imposanten Felsformationen, die dieser Traumschleife ihren Namen gegeben haben. Mitten im Wald bei einer dieser Liege-Bänke sehen wir dann auch das Schild, nach dem wir seit Beginn suchen: Hängematten-Aufhängestelle. Schnell ist die Hängematte samt Befestigungsriemen ausgepackt und aufgehängt – und wir lassen uns mit Blick auf die Baumkronen hin und herschaukeln. Warum sind wir nie auf die Idee gekommen, eine Hängematte mit auf Wanderung zu nehmen? Das ist viel entspannender, als eine Rast auf einer Holzbank. Auf dem weiteren Weg kommen wir auch an einer Kneippanlage vorbei, wo wir beim Wassertreten die Beine kühlen und nochmals die Hängematte aufhängen können. Zum Schluss führt der Weg an einem Barfussweg vorbei. Da haben wir aber schon gute 14 Kilometer in den Beinen und wenig Bedarf, an einer Extrarunde.

Die Hängematten bringen wir kurz vor Feierabend bei der Touri-Info in Losheim zurück und nutzen die Möglichkeit gleich, nochmals im Brauhaus essen zu gehen. Den Hochwälder Igel, hausgemachtes Hacksteak mit Pfefferrahmsauce und Bratkartoffeln, probieren wir dieses Mal und auch der schmeckt uns ausgezeichnet.

Fazit: Ein unvergesslicher Roadtrip durch das Saarland mit dem Wohnmobil

Das Saarland ist wirklich noch ein Geheimtipp für Campertouren in Deutschland. Klar, die Saarschleife mit dem Baumwipfelpfad sind bekannt und auch die Völklinger Hütte ist vielen noch ein Begriff. Doch selbst im frühen Herbst ist es hier nicht überlaufen, es finden sich auch spontan Plätze auf den schön angelegten Wohnmobil-Stellplätzen und die Vielfalt an möglichen Aktivitäten macht richtig Spass. Nicht zuletzt ist auch das Essen gut, der französische Einfluss ist da deutlich zu spüren und sorgt für eine exzellente Küche. Wir können dir das Saarland für deinen nächsten Camper-Roadtrip nur empfehlen!

Herzliche Grüsse von deinen Reisefreunden

Steffi & Lui