Der Korinth-Kanal – ein von Menschen geschaffenes Naturschauspiel
Wer auf den Peloponnes will, hat zwei Möglichkeiten: 1. Die Brücke bei Rio-Antirio oder 2. Die viel kleinere Brücke über den Korinth-Kanal. Eigentlich ist der Peloponnes eine Insel, denn infolge des Kanals, ist dieser Landteil nicht mehr mit dem Festland verbunden, da der Kanal aber von Menschenhand erschaffen wurde, zählt es nicht und der Peloponnes ist offiziell eine Halbinsel. Warum du mindestens einen deiner Wege über Korinth machen solltest und was der Grund für den Kanalbau war, erzählen wir dir in diesem Artikel.
Wo liegt denn der Korinth-Kanal überhaupt?
An der Südost-Küste von Griechenland, rund 90 Kilometer westlich von Athen liegt der Ort Korinth. Er ist eines von zwei Nadelöhren, die dich ganz in den Süden des Landes bringen. So zum Beispiel über die 8 bzw. E95 oder weiter von Westen kommend die 3 und später die E962. Für die Brücke über den Korinth-Kanal bezahlst du nichts, die Brücke ist sehr kurz und auch wirklich nicht spektakulär. Es ist der Kanal, der den Reiz ausmacht.
Darum wurde der Korinth-Kanal gebaut
Vor langer Zeit war die Schifffahrt noch ein Abenteuer, sie war mit Risiken und Gefahren verbunden. Seien dies Piraten, Stürme oder gefährliche Strömungen, viele Seefahrer kehrten nie von ihrer letzten Expedition zurück. So eine gefürchtete Stelle war auch die Umsegelung des Peloponnes. Nur eine schmale Landzunge verband einst Nordgriechenland mit dieser riesigen Halbinsel. Und genau bei Korinth wurde beschlossen, der Umsegelung eine Alternative zu bieten. Die Idee des Korinth-Kanals zur Verbindung des Saronischen Golfes mit dem Golf von Korinth wurde geboren und zwischen 1881 und 1893 in die Tat umgesetzt.
Die Bedeutung des Kanals heute
Mit den Jahrzehnten wurden die Schiffe immer grösser, die Navigation und die Motoren immer besser und die Gefahren auf See immer kleiner. Heute passieren deshalb nur noch rund 11’000 Schiffe den Kanal jährlich. Die Umschiffung des Peloponnes hat an Schrecken verloren und der Kanal ist mit seinen 24 Metern Breite auf Wasserhöhe und 8 Metern Wassertiefe für die grossen Tanker viel zu klein. Die Wartung hingegen ist jetzt schon mit enormen Kosten verbunden, weshalb sich ein Ausbau nicht lohnt. Meist sind es private Segelschiffe oder Motorboote, die den Kanal nutzen, selten kleinere Handelsschiffe.
Besichtigung des Korinth-Kanals
Nun kannst du wie die Asiatischen Touristen auf der Hauptverkehrsbrücke in den Kanal schauen, den unserer Meinung nach viel schöneren – und ruhigeren – Blick hast du aber von der Fussgängerbrücke etwa in der Hälfte des 6346 Meter langen Kanals. Fahr dazu in den Ort Loutraki, dort musst du drehen – ja doof ich weiss, aber du kannst es auch mit einem Besuch am Leuchtturm verbinden und die Fussgängerbrücke am Schluss besuchen. Nun taucht vor dem hohen Damm rechts eine unscheinbare Ausfahrt auf. Irgendwo auf dem Gelände kannst du parken. Von hier sind es nur noch ein paar Schritte zu Fuss zur Brücke, die zugegeben nicht sehr einladend aussieht. Es führen zwei riesige Rohre darüber, in der Mitte ist ein Weg, der wohl auch oft von Ziegen benutzt wird. Von hier aber kannst du den Kanal in beide Richtungen gut einsehen und es ist schon ein sehr beeindruckendes Gefühl über diesem blau zwischen den hohen Felswänden zu stehen. Einzig schöner ist es bestimmt noch, wenn du den Kanal selber durchfahren kannst.
Ein paar bewegte Bilder von unserem Besuch des Korinth-Kanals inklusive der Fussgängerbrücke und anschliessend der Verkehrsbrücke erhältst du hier in diesem kurzen Video:
Der Leuchtturm am Kap Melagavi
Ein schöner Abstecher ist der Besuch am Leuchtturm beim Kap Melagavi. Gut, wir sind ja eh der Meinung «Wo ein Leuchtturm steht, gibt es was zu sehen» somit sind wir vielleicht nicht so objektiv wie bei anderen Sehenswürdigkeiten. Die Strasse führt dich durch Loutraki und Oasis, bald dann direkt am Meer entlang. Nur wenige Kilometer vor dem Leuchtturm gelangst du an eine riesige Lagune. Von den Einwohnern liebevoll See genannt, können wir nach eigenem Test aber bezeugen, dass es sehr wohl Salzwasser ist. Am Ende der Lagune etwas abseits von einem Restaurant hat es einen guten Platz zum Freistehen. Von dort sind wir dann zu Fuss zum Leuchtturm gelaufen, es hat aber Parkplätze weiter hinten. Du kannst also auch bis zum Ende der Strasse fahren. Und dann taucht er auf, thront da hoch auf seinem Felsen an der Spitze der Landzunge weit ins Meer hinaus. Hier ist die Einmündung zum Korinth-Kanal, am anderen Ufer siehst du den Peloponnes, weit in der Ferne in der Bucht kannst du den Korinth-Kanal selbst sehen.
Der Leuchtturm selbst, die Aussichten auf den Peloponnes sowie der Küste entlang und auch die kleinen Bewohner hier an der Küste… ach wir kommen ins Schwärmen, lassen wir ein paar Bilder sprechen:
Ein besonderes Erlebnis
Der Kanal ist sehr eindrücklich, die Farben des Wassers und der Felshänge ist toll und der Abstecher zum Leuchtturm rundet den Ausflug perfekt ab. Wir finden schon, dass sich ein Tag am Korinth-Kanal lohnt.
Eine Kanaldurchquerung per Schiff ist sicherlich das Top-Erlebnis hier. Hast du schon einmal einen Kanal per Schiff durchquert? Oder vielleicht einfach einen Besichtigt?
Herzliche Grüsse vom Leuchtturm
Dein comewithus2-Team
Hallo ihr lieben
Wir haben das Buch on the Road gekauft und bin jetzt zufällig auf Euren Blog gestossen. Vielen Dank tolle Tipps. Wir sind einige Plätze in Peloponnes angefahren. Jetzt gehts noch nach Athen, Eböa, Metera Klöster hoch zu dem Prespasee um dann irgendwo in Richtung Montenegro zu reisen 😁 Mal schauen ob alles so klappt wie wir es geplant haben. Herzliche Grüsse Bettina und Roger