Das musst du mit eigenen Augen gesehen haben: Die Halbwüste Bardenas Reales im Norden von Spanien
Felsformationen wie wir sie eigentlich vom Grand Canyon kennen, unendliche naturbelassene Weiten und Schotterstrassen, die endlos scheinen. Das sind die Bardenas Reales und die liegen nicht irgendwo in den USA, sondern in Nordspanien. Komm mit auf eine Fotoreise durch diese unwirkliche Landschaft und danach bin ich sicher, wirst auch du dieses Ziel ganz weit oben auf deine Bucketlist setzen.
Lage und Anreise zu den Bardenas Reales
Der Naturpark zur Halbwüste der Bardenas Reales liegt in Nordspanien. Genauer im Süden der Provinz Navarra unweit von der grösseren Ortschaft Tudela entfernt. Schon die Fahrt dorthin führt dich durch menschenleere Weiten. Du siehst eigentlich nur Steine auf den Feldern rechts und links der Strasse und doch spriessen grüne Spitzen von frischem Gras aus dem Boden. Es ist eine unwirkliche Gegend. Die Stadt Zaragoza sowie auch Tudela sind einen Abstecher wert, beide haben wunderschöne Altstädte zu bieten. Ebenfalls solltest du bei Arguedas die Höhlenhäuser besuchen.
Öffnungszeiten Naturpark: | ab 8:00 Uhr bis eine Stunde vor Sonnenuntergang (Dezember & Januar bis 17.30 Uhr) |
Öffnungszeiten Informationszentrum: | 1. Sept. bis 7. April: 9 – 14 Uhr und 15 – 17 Uhr 8. April bis 31. Aug.: 9 – 14 Uhr und 16 – 19 Uhr |
Eintrittspreis: | kostenlos |
Bardenas Reales erkunden: Welche Routen sind möglich?
Wir kommen von Arguedas her und kommen so als erstes beim Informationszentrum vorbei. Dort wird uns eine Karte ausgehändigt, auf der die möglichen Routen für Fahrzeuge, Fussgänger sowie Fahrradfahrer markiert sind. Das Verlassen der Wege ist aufgrund der Sperrzone des Militärs verboten. In der Karte oben haben wir dir die Fussgängerstrecken sowie die erlaubten Strassen für motorisierte Fahrzeuge eingezeichnet.
Zu Fuss kannst du nur zwei kurze Strecken machen, mit dem Fahrrad ist es dann doch schon etwas mehr, wobei du da wirklich wissen musst, es sind alles Schotterpisten und die Strecke zieht sich enorm. Schatten gibt es nicht, dafür gerne mal Wind. Du solltest also mit solchen Konditionen vertraut sein, bevor du dich zu weit mit dem Fahrrad hineinwagst.
Mit dem eigenen Fahrzeug siehst du wohl am meisten und kannst auch nahezu überall anhalten, um dir die nächste Sensation genauer anzuschauen. Die Schotterstrasse ist meist in nahezu perfektem Zustand, nur an wenigen Stellen wünschten wir uns Offroad-Reifen. Aber Schlussendlich ist alles gut gegangen und wir konnten den Ausflug in die Bardenas Reales sehr geniessen.
Was solltest du mitbringen, um keine bösen Überraschungen zu erleben
Die Strecke zieht sich wahnsinnig. Wir hatten zum Schluss über 50 Kilometer zurückgelegt. Eine Tankstelle gibt es weit und breit nicht, du solltest also vor der Anreise prüfen, ob du noch etwas Treibstoff brauchst.
Ausser im Informationszentrum gibt es keinerlei Möglichkeiten Getränke oder etwas zu Essen zu kaufen. Und selbst im Info-Büro ist es ein einfacher Getränkeautomat. Besser also, du bist selbst gut ausgerüstet und bringst genug Wasser und am besten auch ein Picknick mit.
Denk auch daran, dass du dich in einer Halbwüste befindest. Es ist trocken und die Sonne ist unbarmherzig. Selbst während unseres Besuches im November merkten wir, wie stark die Sonne ist und am Abend brummten die Schädel leicht, von zu viel Sonne. Trinke viel und schütz dich vor der Sonne.
Und dann solltest du vor allem Zeit mitbringen. Wie gesagt, der Weg ist weit und wenn du wie wir an jeder Ecke stoppst, um dir alles genau anzuschauen, brauchst du locker einen ganzen Tag – oder mach zwei daraus ?
Stellplatz kurz vor den Bardenas Reales: Höhlenhäuser bei Arguedas
Im Naturpark ist der Aufenthalt über Nacht verboten, es gibt aber im Ort Arguedas nur unweit des Eingangs zum Park einen kostenlosen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung (Grau- und Schwarzwasser) inkl. Frischwasser (für 2 Euro). Sogar Wlan ist je nach Platz verfügbar. Das beste aber ist der Ort, denn unmittelbar hinter dem Stellplatz ragen die Felsen empor und darin befinden sich ganze verlassene Wohnungen mit Kochstellen, Zimmern und einige sogar mit Hausnummern. Zu Fuss bist du in vielleicht einer Minute dort angelangt und kannst auf Erkundungstour gehen. Echt sehenswert!
Foto-Fahrt durch die Bardenas Reales – Komm mit!
Ausreichend Wasser dabei? Check! Genug Diesel im Tank? Check! Karte mit befahrbaren Strassen im Informationszentrum abgeholt? Check! Na worauf warten wir dann noch! Los geht die Fahrt und der erste Halt ist nur ein paar Meter nach dem Info-Zentrum.
Wow! Schon aus der Ferne sehen die Bardenas Reales fantastisch aus! Beeindruckend, unglaublich weitläufig und definitiv sehr spannend. Wir können unsere Vorfreude kaum noch zügeln und hüpfen schnell zurück in den Camper. Jetzt wollen wir näher ran.
Am Wegesrand stehen einsame kleine Gebäude. Eines war wohl mal ein Wohnhaus, das andere eher ein Stall. Wären wir wirklich im Wilden Westen Amerikas, käme jetzt wahrscheinlich ein betrunkener Schurke mit Schrotflinte aus dem Haus gerannt, mit dem wir schlussendlich übel aussehende Bohnensuppe gekocht über dem Feuer essen würden… Gut, sind wir in Spanien! Wenn es hier was zu essen geben sollte, dann ja wohl leckere Tapas mit einem guten Tropfen Rioja dazu.
Das Highlight und der wohl meist fotografierte Ort ist der Castildetierra. Während oben noch ein Steinbrocken aus härterem Material vor der Witterung schützt, wird das weichere lehmartige Gestein darunter von den Gezeiten geschliffen. Wie lange der Castildetierra Wind und Wetter noch trotzt, ist nicht abzuschätzen, sicher ist aber, dass er irgendwann erst zu einer Pyramide wird und später verschwunden sein wird.
Gleich neben dem Castildetierra ist ein grosser Parkplatz, hier halten auch die Reisebusse. Der Park muss teilweise sehr überlaufen sein, wir stehen hier ganz alleine. Ende November sind nur noch wenig Reisende unterwegs, obwohl die Temperatur hier mit rund 20 Grad sehr angenehm ist. Wobei der kühle Wind das etwas relativiert.
Bald schon ist der Castildetierra nur noch aus der Ferne zu sehen. Die Sonne scheint mit grosser Kraft, die Gegend ist staubtrocken – doch was ist das? Eine Fata Morgana?
Da ist tatsächlich ein kleiner See und den vielen Tierspuren am Ufer an, lebt die Wüste mehr, als sie auf den ersten Blick zeigt.
Ein kurzes Stück weiter sind wir wiederum umgeben von Felsformationen. Trocken und karg wie eh und je fragen wir uns schon fast, ob wir den See gerade vorhin wirklich gesehen haben?
In genau dieser Halbwüste wurden schon zahlreiche Filme gedreht, z.B. The Counseolr oder The World is not enough (James Bond). Für mich noch fast spannender: Hier sind auch Teile von Game of Thrones gedreht worden, in der Serie ist es das Reich der Dothraki – also der östliche Kontinent Essos. Könnt ihr euch Daenerys als Khal Drogos Khaleesi hier vorstellen? Als vor meinem geistigen Auge reiten gerade hunderte stolze Krieger durch die Steppe.
Wenn ich genauer hinschaue, ist es aber doch nur Karl, der da auf weiter Strecke einsam daher tuckert.
Die Umgebung hier ist so abwechslungsreich und gleichzeitig so weitläufig. Unser Gefühl sagt uns, wir seien schon ewig unterwegs, ein Blick auf die Karte verrät aber, dass wir erst ein klitzekleines Stückchen Weg zurückgelegt haben… Hier also ein paar Eindrücke dieser wunderbaren Landschaft der Halbwüste.
Und als wir schon denken “besser geht nicht mehr” kommt irgendwo ein Gänsegeier her! Schon zum dritten Mal innert zwei Wochen dürfen wir diesen imposanten Tieren zuschauen, wie sie ihre langen Flügel spreizen, die Federn bis in die Spitzen strecken und sich so von der Thermik in die Höhe tragen lassen. Ein wunderbares Schauspiel.
So langsam sinkt die Sonne, es ist schon bald 17 Uhr. Zeit für uns, sich auf den Weg aus diesem riesigen Labyrinth aus Felsen und weiten Steppen zu machen. Es geht nochmals vorbei an mächtigen Felsformationen und mondartigen Landschaften. Tschüss Bardenas Reales und danke für den einzigartigen Einblick in deine Welt!
Unsere Fahrt durch die Bardenas Reales in bewegten Bildern
Selbstverständlich haben wir auch von dieser Erkundung ein Video gemacht und hier nehmen wir dich sehr gerne mit durch die Bardenas Reales:
Fazit: Bardenas Reales mit dem Camper machbar?
Anfangs sorgten wir uns noch etwas, ab der Schotterstrasse, doch schon nach kurzer Zeit waren wir so von der Natur eingenommen, dass wir die Sorgen vergassen. Die Strassen sind grösstenteils in gutem Zustand, es hat immer wieder Möglichkeiten, um zu Parken und die gewaltige Natur zu bestaunen. Auch Informationstafeln gehen ab und an Auskunft zu der Entstehung. Mit dem Stellplatz in Arguedas und am anderen Ende in Olite ist für angenehmen Komfort auch Nachts gesorgt.
Der Naturpark ist einfach nur absolut einmalig schön, super beeindruckend und mitunter einer der spektakulärsten Orte, die wir auf unseren bisherigen Reisen schon gesehen haben.
Die Reisezeit im November war übrigens auch super gewählt, wir waren praktisch alleine und trotzdem hatten wir angenehme 20 Grad.
Ach, wir könnten noch stundenlang weiter schwärmen von diesem einzigartigen Ort. Besser, du fährst da einfach selber hin und lässt uns dann wissen, ob dich die Bardenas Reales auch so in ihren Bann ziehen konnten, wie sie es mit uns gemacht haben.
Faszinierende Grüsse aus den Bardenas Reales
Dein comewithus2-Team
Wow, das sieht wirklich beeindruckend aus.
Ich werde diese Gegend definitiv auf unsere “dawollenwirmalhin”-Liste setzen.
Danke für den Tipp.
Gruß
Flo
Hallo Flo. Die Bardenas sind wirklich einen Besuch wert und gehören auf deine “dawollenwirmalhin” Liste. Wir sind gespannt wie es euch auf dem “Mond” gefällt. Wir wünschen eine gute Fahrt. Liebe Grüsse
>Eine Frage der Stellplatz hat kein Strom oder ?
Sehr guter Blog.
Weiter so ……
mfg Milo
Hallo Milo. Vielen lieben Dank für dein Feedback. Nein, der Platz hat leider keinen Strom. Liebe Grüsse und eine gute Fahrt. Steffi