Entdecke die atemberaubende Schönheit Polens: Ein Campingroadtrip durch die Masuren bis ans Meer
Ein Campingroadtrip durch den Norden von Polen, gespickt mit Ausflugszielen, Campingplatzempfehlungen, Aktivitäten und Tipps, wie man selbst im Hochsommer den Touristenströmen entkommen kann. Es geht per Fahrrad um wunderschöne Seen herum, wir machen eine Kajaktour durch die Masuren, probieren die lokalen Spezialitäten inklusive fangfrischem Fisch und stellen passende Campingplätze an der Route vor. Ein 6-Tage-Roadtrip mit dem Wohnmobil durch Polen – ganz einfach zum Nachfahren mit dem Campervan oder Wohnmobil.
Diese Reise entstand in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Amt für Tourismus.
Tag 1: Mit dem Wohnmobil durch die faszinierende Region Suwalken
Wohnmobil-Route durch Polen – Tag 1:
Hańcza-See > Schweizer Käseproduzent > Wigry Nationalpark > Campingplatz Widok
Willkommen in der atemberaubenden Region Suwalken, einem wahren Paradies für Naturliebhaber. Hier erwarten dich unberührte Landschaften, malerische Seen und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Zahlreiche Nationalparks und Naturreservate liegen in der Umgebung, in denen man seltene Tierarten wie den Europäischen Biber oder den Seeadler beobachten kann.
Wir starten am Hańcza-See. Der tiefste See in Polen ist vor allem bei Tauchern beliebt, denn selbst in tiefen Bereichen ist die Sicht noch immer ausgezeichnet klar. Grillstellen laden zum Verweilen ein, an so einer stehen auch wir und starten offiziell unsere Camper-Reise durch Nordpolen. Nicht weit weg wohnen seit 30 Jahren Schweizer Auswanderer. Auf ihrem zum grössten Teil Selbstversorgerhof produzieren sie Käse nach Schweizer Art. Man darf einfach vorbeikommen, probieren und wenns schmeckt, Käse kaufen. Uns hats geschmeckt und wir haben den Schwatz auf Schweizerdeutsch mitten im Nirgendwo Polens sehr genossen. Durch die sanft hügelige Landschaft fahren wir auf schmalen Strassen in den Wigry Nationalpark und steuern dort direkt einen Campingplatz an.
Traumhafter Blick über den Wigry-See, über mehrere Terrassen angelegte Stellplätze auf ebenem Rasen, direkter Seezugang, Tretboote und Kajaks zu mieten, leckeres Restaurant am Platz.
Kaum auf dem Campingplatz Widok geparkt, hüpfen wir auch schon in den glasklaren See und entspannen im erfrischenden Nass. Mit einer traumhaft schönen Aussicht über den Wigry-See geniessen wir später den Abend vor unserem Campervan bei einer Brotzeit zum Abendessen mit Schweizer Käse und leckerem Brot.
Tag 2: Fahrradtour um den Wigry Nationalpark
Wohnmobil-Route durch Polen – Tag 2:
Campingplatz Widok > Fahrradtour Wigry Nationalpark > Kloster Wigry > Fahrt in die Masuren: Adventure Camp Zakątek nad Strugą “u Małgosi”
Der zweite Tag unseres Campingroadtrips durch Polen startet mit einem Frühstück bei noch immer bester Aussicht. Danach packen wir unsere Fahrräder aus, laden Wasserflaschen und kleine Snacks in die Satteltasche und radeln los. Das heutige Ziel: Einmal um den Wigry-See fahren und dabei einen Abstecher zum Wigry Kloster machen. 45 Kilometer lang ist die Rundtour, die wir im Gegenuhrzeigersinn direkt vom Campingplatz aus starten. Gut ausgebaute Fahrradwege führen uns durch den Nationalpark, für die wir bei einem Ranger ein paar Zloty zahlen müssen. Er gibt uns aber auch gleich Routenempfehlungen sowie Tipps für die schönsten Stopps am Weg mit. Immer wieder tauchen Badestellen am Ufer auf. Ein besonders schöner Abschnitt folgt nun. Auf Holzstegen führt der Weg durch eine Moorregion mitten durch einen Zauberwald. Die Natur, der Weg – es ist einfach wunderschön!
Nach etwa der Hälfte der Strecke kommen wir am Restaurant Gospoda pod Sieją in Stary Folwark vorbei und können dem leckeren Geruch in der Luft nicht widerstehen. Also kehren wir ein, essen ein richtig leckeres Mittagessen bestehend aus verschiedenen Pierogy sowie Krautsalat bevor wir zurück auf unsere Fahrräder steigen. Kurz danach kommen wir zum Wigry Kloster. Hier ist einiges los, es ist aber auch ein wunderbarer Ort. Schau selbst.
Den Rückweg gehen wir zügiger an. Die Landschaft ist noch immer schön, wir aber mittlerweile etwas müde. Ein kurzer Rast mit Kuchen & Erfrischungsgetränk bei einem kleinen Stand am Wegesrand liegt aber auf jeden Fall noch drin. Am späteren Nachmittag sind wir zurück auf dem Campingplatz, laden die Fahrräder wieder ein und fahren weiter in die Masuren. Wir haben uns bewusst abseits der Touristenströme einen Campingplatz in den Masuren gesucht, der auch direkt Kanutouren anbietet. Am frühen Abend fahren wir durch das Eingangstor und parken unseren Campervan auf der grossen Wiese direkt am Fluss. Davor stehen Tisch und Bänke, daneben hat es eine Feuerstelle mit Sitzmöglichkeiten und als wäre das nicht schon genug, haben wir einen eigenen Steg mit Zugang in den Fluss. Da hüpft Steffi auch gleich noch rein, Lui schichtet währenddessen schonmal das Holz, damit wir später ein Lagerfeuer entfachen können. Du merkst, auch der zweite Campingplatz im Norden von Polen ist eine absolute Empfehlung, uns gefällt es hier sehr gut. Noch lange sassen wir am Lagerfeuer und haben den Moment genossen.
Tag 3: Kanu-/Kayak-Tour durch die Masuren – Geheimtipp!
Wohnmobil-Route durch Polen – Tag 3:
Adventure Camp Zakątek nad Strugą “u Małgosi” > Kanutour durch die Masuren > Restauranttipp: Fischrestaurant in den Masuren > Campingplatz im Kloster von Wojnowo
Wie erkundet man die Masuren am besten und schönsten? Natürlich vom Wasser aus. Beim Adventure Camp Zakątek nad Strugą “u Małgosi” können Kayaktouren gebucht und die passende Ausrüstung gemietet werden. Wir schliessen unseren Campervan ab und steigen in den Bulli vom Besitzer ein, hinter uns her wird der Anhänger mit den Kajaks gezogen. Rund 15 polnische Fahrminuten später (unsereiner würde eher doppelt so lange brauchen) kommen wir im Wald an einer Sandbank mit Zugang zum Fluss an. Das Kajak wird abgeladen, wir ziehen die Schwimmwesten an, schnappen uns je ein Paddel und werden bereits im Kajak sitzend in den Fluss geschubst. «Have fun», meint der Fahrer noch, dann braust er auch schon davon. Wir schauen uns erstmal um und staunen: Wir gleiten über das Wasser eines schmalen Flusses, der aufgrund des fortgeschrittenen Sommers nicht mehr so viel Wasser führt. Zu hören ist das leise Plätschern unseres Kajaks, ein paar Vögel und sonst absolut nichts. Wir paddeln los. Die Natur ist einzigartig schön. Sandbänke und steile Uferböschungen wechseln sich mit Schilfmeeren und Waldabschnitten ab. Manchmal wird die Fahrrinne durch das Schilf so schmal, dass wir mit Schwung in die Passage einfahren müssen, um die Paddel dann in Flussrichtung zu halten. Hach, diese Kajaktour durch die Masuren auf dem Łaźna Struga Fluss gehört zu den schönsten, die wir je gemacht haben.
Nach rund drei Stunden sehen wir erst die kleine Brücke, dann die zwei Holzstege und schliesslich taucht auch unser gelber Campervan am Ufer auf. Wir sind zurück beim Adventure Camp. Was für eine gelungene Tour. Noch ein paar Momente lang geniessen wir die Ruhe und Gemütlichkeit des Camps, dann verstauen wir alles und reisen weiter. Hungrig fahren wir vom Platz und machen uns auf die Suche nach einem Fischrestaurant. Am Boczne See werden wir fündig. Ein Grill im Garten erweckt unsere Aufmerksamkeit, schnell ist der Campervan geparkt und wir im Restaurant. Auf riesigen Brettern werden ganze Fische mit unterschiedlichen Beilagen serviert. Ein Hecht, ein Barsch und da eine Forelle – das sieht so lecker aus! Wir bestellen uns einen Barsch auf dem Brett und als Vorspeise einen Fischsalat und sind begeistert, wie gut alles schmeckt. Die Fische stammen direkt aus dem angrenzenden See. Und es hat dann auch nur, was gefangen wurde.
Am Nachmittag fahren wir weiter durch die Masuren. Kommen im Haupttouristenort Mikołajki vorbei, schlendern über den grossen Platz und sind froh, dass wir etwas ausserhalb unseren Übernachtungsplatz haben. Die Stadt ist selbst kurz nach den regulären Sommerferien noch sehr gut besucht. Einige Kilometer südlich steuern wir das Kloster Wojnowie an. Hier kann man im Klostergarten direkt am See mit dem Camper übernachten. Es ist ein einfacher Platz ohne viel Luxus aber mit sehr viel Ruhe.
Tag 4: Kloster, Ermland und Lidzbark Warminski samt Schloss
Wohnmobil-Route durch Polen – Tag 4:
Kloster von Wojnowo > Lidzbark Warminski > B&B Siedlisko Blanki
Am vierten Tag unseres Campingroadtrips durch den Norden von Polen besuchen wir als erstes die kleine Klosterkirche, neben der wir übernachtet haben. Heute ist ein ruhiger Tag, so sind wir erst kurz vor Mittag abfahrbereit. Schon bald lassen wir die Masuren hinter uns und fahren in die nächste Region ein, das Ermland. In Lidzbark Warminski legen wir einen Halt ein, schlendern durch die hübsche Altstadt und wollen eigentlich das Schloss ansehen, doch genau heute ist es geschlossen. So müssen wir uns mit dem Anblick von aussen zufrieden geben.
Am Nachmittag gehen wir noch einkaufen, bevor wir zu unserem heutigen Übernachtungsort fahren. Eigentlich ist es ein Bed & Breakfast. Ein wunderschönes Haus mit geschmackvoll eingerichteten Zimmern, einem eigenen Tennisplatz (wo der Hausbesitzer seinen Gästen auch gerne mal eine Tennisstunde gibt) und einem Atelier samt Gastroküche. Wir sind seine ersten – und vermutlich auch letzten – Camping-Gäste. Er freute sich über die Anfrage und fand es eine gute Gelegenheit, seine Deutschkenntnisse mal wieder einzusetzen. So konnten wir auf der weitläufigen Wiese neben dem Haupthaus direkt neben zwei Hängematten parken. Dort liessen wir dann auch die Seele baumeln. So ein Pausentag ist wirklich auch mal was Schönes.
Tag 5: Mit dem Camper nach Danzig – Stadttour und Parkplatztipp
Wohnmobil-Route durch Polen – Tag 5:
B&B Siedlisko Blanki > Danzig > Camping Bursztynowy Las bei Danzig
Zum Frühstück wurden wir mit frisch zubereiteten Apfel-Pancakes verwöhnt und dazu hatten wir nette Gespräche mit den anderen Gästen sowie dem Besitzer selber. Trotz der guten Gesellschaft wollten wir los. Heute steht Danzig auf dem Plan und die Vorfreude ist riesig.
In Danzig finden wir auf Park4Night einen super Wohnmobil-Parkplatz in einer kleinen Marina nur wenige Fussminuten vom Zentrum entfernt. Gemäss Einträgen in der App haben hier sogar schon viele übernachtet und da vorne gleich die Polizeistation ist, wird auch die Sicherheit sowie die Ruhe in den Kommentaren gelobt.
Danzig ist eine Stadt voller Kultur, Geschichte und Charme. Während unserer Erkundungstour besuchen wir die historische Altstadt, schlendern über den langen Markt und bestaunen die beeindruckenden Häuser am Markt. Die Marienkirche gilt als grösste Backsteinkirche der Welt und ist über 500 Jahre alt. Natürlich kommen wir auch am Krantor, dem Wahrzeichen der Hansestadt vorbei. Bernsteinliebhaber sind in Danzig genau richtig. Ganze Strassenzüge sind mit Geschäften gesäumt, die sich einzig dem Bernstein widmen. Schmuck, Kunsthandwerk und Skulpturen aus Bernstein finden sich in den Vitrinen. Im Hafen steht das Museumsschiff Sołdek, das auch besichtigt werden kann. Wir hatten wirklich hohe Erwartungen an Danzig, weil wir schon so viel Gutes gehört hatten. Die Stadt konnte unsere Erwartungen mit der sehenswerten Architektur, den vielen kleinen Geschäften und dem Flair auf den Gassen aber sogar übertreffen. Mit Sicherheit waren wir nicht das letzte Mal in Danzig und werden beim nächsten Besuch mehr Zeit mitbringen.
Und so verlassen wir abends die Stadt und fahren nur wenige Kilometer aus dem Zentrum hinaus auf den Camping Bursztynowy Las. Kurz bevor wir umdrehten, da wir dachten, dass wir hier im Wald mit Sicherheit falsch sind, haben wir das Campingplatz-Schild gesehen und wussten, dass wir doch richtig sind. Mitten im Wald und fussläufig zur Küste liegt dieser Campingplatz. Viele Miethäuschen stehen unter den hohen Bäumen, dazwischen ergeben sich Stellplätze für Wohnmobile, Wohnwägen, Campervans sowie Zelte. Besonders toll fanden wir die grosse Gemeinschaftsküche sowie die Aufenthaltsräume mit Fernseh-, Spiel- und Spasszimmern.
Tag 6: Campingroadtrip zu den Sanddünen von Polen
Wohnmobil-Route durch Polen – Tag 6:
Camping Bursztynowy Las bei Danzig > Kaschubische Schweiz > Czołpińska Sanddüne – Alternative zur Düne von Łeba > Camping SurfCamp Gardno
Am letzten Tag unseres Polen-Roadtrips mit Campervan wollen wir die Sanddünnen sehen. Wir starten zeitig auf dem Camping Bursztynowy Las bei Danzig und fahren durch die Kaschubische Schweiz Richtung Łeba. Den Übernamen «Schweiz» hat diese Region wegen der vielen Hügel und den darin eingebetteten Seen. Auch an einem Aussichtsturm kommen wir vorbei und viele Restaurants locken mit ihren Gerichten zum Einkehren. Wir aber haben unser Ziel vor Augen und fahren immer weiter. Wir haben uns gegen die berühmte Sanddüne von Łeba entschieden, da wir eine unbekanntere Alternative besuchen wollten. So fahren wir zur Czołpińska Sanddüne, die sich ebenfalls im Słowiński Nationalpark befindet. Bei Czołpińo parken wir unseren Campervan, bezahlen die Parkgebühr sowie den Eintritt in den Nationalpark und machen uns mit Rucksack ausgerüstet auf den Weg. Gut angelegte Wege führen uns über viele Treppenstufen hinauf Leuchtturm, dahinter führt der Weg weiter durch den Wald bis an den Strand hinab. An der Küste angelangt erstreckt sich der Strand auf beiden Seiten so weit wie wir sehen können und dahinter erheben sich dann auch die Dünen. Einige sind bereits von Bäumen bedeckt, andere bestehen noch immer nur aus Sand. Wow! Es ist wunderschön hier auch wenn sich das Wetter gerade nicht von seiner besten Seite zeigt.
Voll mit wunderbaren Erinnerungen fahren wir die kurze Strecke zurück zum SurfCamp Gardno, direkt am gleichnamigen See gelegen. Dauercamper sowie Reisende sind hier willkommen und können nebst der Infrastruktur des Campingplatzes auch Kanus, Kajaks sowie die Ausrüstung dazu mieten, um den See genauer zu erkunden. Wir sind heute aber zu müde dafür und geniessen einfach nur die paar letzten Sonnenstrahlen, die sich doch noch durch die Wolken durchkämpfen konnten und lauschen den lauten Rufen der Kraniche, die über uns hinwegfliegen.
Fazit: Ein Campingroadtrip durch den Norden von Polen ist ein unvergessliches Abenteuer inmitten atemberaubender Natur und kultureller Vielfalt!
Wir haben unsere Zeit in vollen Zügen genossen und einmal mehr festgestellt, dass Polen ein perfektes Reiseland für uns Camper ist. Warst du schon in Polen und kannst das ebenfalls bestätigen? Oder informierst du dich hier gerade für dein nächstes Campingabenteuer?
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