Eine Burg, wunderschöne Häuser und ein atemberaubendes Panorama – das ist Gjirokaster
Zugegeben, nach unserer Recherche waren wir der Meinung: “Gjirokaster? Das ist der Ort mit dem Flugzeug und nur wegen einem Bild durch dieses alte Flugzeug hindurch – wie es tausende andere haben – fahren wir bestimmt nicht ins Hinterland nach Gjirokaster.” Also strichen wir den Ort von unserer Liste und wären auch wirklich ohne einen Besuch dort zugefahren, wenn da nicht das Hobo-Team gewesen wäre.
Wo liegt denn dieses Gjirokaster?
Im Hinterland, und weil es dort Ende März noch etwas kälter war, wollten wir da nicht hinfahren. Aber es ist ja anderst gekommen, weshalb wir dir ganz genau sagen können, wo sich Gjirokaster befindet.
Von Saranda aus folgst du der SH 99 ins Landesinnere. Diese Strasse führt dich übrigens auch an der Blue-Eye Quelle vorbei, die einen Besuch wert ist. Hier lang zum Beitrag über die Blue-Eye Quelle. Du fährst ins Gebirge hinein und wirst vermutlich wie wir über die Aussichten staunen – die sind toll, aber es kommt noch besser! Fast auf dem höchsten Punkt mündet die SH 99 in die SH 78, welche dich den Berg hinunter bringt. Und jetzt? Was meinst du zu dieser Aussicht? Toll oder!
Im Ort Jorgucat biegst du links auf die SH 4 ab – würdest du nach rechts fahren, kämst du nach Griechenland. Aber da wollen wir noch nicht hin, also schön links halten. Hier an dieser Strasse fanden wir die mit Abstand günstigste Tankstelle. Allerdings ist es empfehlenswert, Bargeld dabei zu haben. Wir tankten nämlich – nachdem wir uns versichert haben, dass die Karten akzeptieren – voll und was passierte? Klar, das Zahlgerät funktionierte nicht. Kein Problem, es hat einen Geldautomaten an der Tankstelle – der funktionierte mit keiner unserer Karten! So mussten wir bis Gjirokaster an den nächsten Geldautomaten fahren und anschliessend zurück, um zu bezahlen.
Lazarat – Räubergeschichten oder Wahrheit?
In Lazarat wird Marjhuana angebaut. Das ist weder ein Geheimniss noch eine Räubergeschichte sondern schlicht die Wahrheit. Der Ort liegt nur wenige Kilometer südlich von Gjirokaster und ist der absolut einzige Ort, den du in Albanien wirklich nicht besuchen solltest. Es kann schon vorkommen, dass auch an der SH 4 vermummte Polizeibeamte stehen und den Verkehr kontrollieren, bei uns war das nicht der Fall. Solltest du aber nach Lazarat abbiegen – so wurde uns erzählt – wirst du registriert und bei der Ausreise darfst du dich auf ein paar Stunden am Zoll mehr einstellen. Den Wahrheitsgehalt der letzten Aussage haben wir nicht überprüft, erfahren haben wir es aber aus verlässlicher Quelle aus Albanien selber und hatten keine Lust und kein Interesse, das zu überprüfen.
Gjirokaster und seine Häuser
Gjirokaster drohte vor noch nicht allzulanger Zeit ein schweres Schicksal. Es gab keine Arbeit und die Bewohner begannen, dem Ort den Rücken zu kehren. Zeitweise soll es schon eher an eine Geisterstadt als an einen Wohnort erinnert haben. Doch das änderte sich 2005. In diesem Jahr vergab die UNESCO dem Ort den Status Welterbe und legte so den Startschuss zum Touristenort.
Nicht lange liessen die Touristen auf sich warten. Die Menschen legten ihre Tätigkeiten auf die Gäste aus und der Ort begann sich erneut mit Leben zu füllen. Heute sind wieder die meisten Häuser bewohnt, von der drohenden Geisterstadt ist nichts mehr zu sehen und die in Albanien einmalige Architektur von Gjirokaster kann hoffentlich noch lange erhalten bleiben.
Die Festung “Kalaja” oberhalb des Ortes
Hoch oben auf dem Hügel hinter Gjirokaster thront die Festung “Kalaja”, was soviel wie Festung bedeutet. Wir haben uns natürlich mal wieder zu Fuss aufgemacht in die Höhe. Der Weg lohnt sich aber sehr. Innerhalb der Festung hat es ein Militärmuseum mit verschiedenen Waffen, gehst du da durch, gelangst du in die Aussenanlage der Festung und kannst das wahnsinns Panorama bestaunen. Lass uns zusammen eine Foto-Tour durch die Burg machen, und wenn du gut aufgepasst hast, dann wird dir ein Bild auffallen 😉
Ja, auch wir haben ein Flugzeugfoto gemacht… Es war zu reizvoll daran vorbeizugehen. Aber noch besser gefällt mir dieses Bild
Altstadt von Gjirokaster
Nebst der Burg ist auch die Altstadt des Ortes sehenswert. Bei unserem Besuch war die Hälfte der Häuser gerade eingerüstet, was den Anblick natürlich stark beeinträchtigt hat. Aber trotzdem haben wir viel vom Charme von Gjirokaster sehen können. Wer Zeit hat, dem sei das Zikate-Haus noch zu empfehlen, welches auch von Innen besichtigt werden kann.
Lohnt sich der Abstecher nach Gjirokaster?
Ja, obwohl wir erst der anderen Meinung waren, sind wir froh, doch noch nach Gjirokaster gefahren zu sein. Der Ort verströmt einen ganz besonderen Charme und bietet nochmals eine faszinierend andere Architektur gegenüber anderen Albanischen Städten. Die Burg ist ebenfalls sehr schön anzuschauen und allem voran das wunderbare Panorama.
Wir finden schon, dass ein Besuch in Gjirokaster zu einer Albanien-Reise dazugehört.
>> Alle weiteren Beiträge zu Albanien gibt es hier <<
Herzliche Grüsse aus Albanien
Ich hatte Albanien als Reiseziel eigentlich noch nie wirklich in Betracht gezogen und von Gjirokaster hatte ich erst recht noch nie gehört. Dank eures Berichts habe ich nun schon mal einen Eindruck – danke dafür!
Hallo Klaus
Auch wir wären wahrscheinlich nicht Albanien gereist, wenn wir uns nicht zum Ziel gemacht hätten, alle 47 Länder Europas zu bereisen. So sind wir glücklicherweise auf dieses spannende und sehr gut bereisbare Land gestossen und können uns gut vorstellen, da auch nochmals für einen längeren Zeitraum hinzureisen.
Falls wir dein Interesse zum Land geweckt haben, auf unserem YouTube-Kanal haben wir aktuell eine Verlosung von drei Reiseführern – Albanien, Montenegro und Kosovo – zum 1000 Abo Spezial. Bis am 16. Juni kann man noch teilnehmen.
Herzliche Grüsse
Sehr interessanter Beitrag! Nach Albanien will ich schon seit einiger Zeit mal, aber noch sträubt sich mein Freund 😉 Ich werd mich hier mal durch die anderen Albanien Beiträge von euch klicken, vielleicht find ich da noch etwas mit dem ich ihn überzeugen kann 😀
Liebe Grüße Babsi