Mit Genuss durch den Thurgau – Tag 1: In der Heimat des Müller Thurgau

Sieben Tage lang erkunden wir unseren Heimatkanton in der Serie “Mit Genuss durch den Thurgau”. Dabei besuchen wir Produzenten von Thurgauer Spezialitäten, wandern, radeln oder paddeln durch den Kanton und lassen uns mit Essen und bequemen Betten verwöhnen.

Gnussvoll dur dä Thurgau – 1. Folge: In der Heimat des Müller Thurgau

*Dieser Beitrag enthält Werbung: Vielen Dank an Thurgau Bodensee Tourismus für die Einladung.

In der ersten Folge nehmen wir dich heute mit durch die Kantonshauptstadt, wo wir Stadtgolf spielen, das Schlaraffenland besuchen und uns durch das Rathaus führen lassen. Später geht es in Weinfelden weiter. Wir wandern auf dem Weinweg, schauen bei Weinbauern vorbei, picknicken zwischen den Reben und am Abend werden wir im Gasthof Eisenbahn essen und übernachten.

Unser Video zum ersten Tag mit Wettbewerb findest du am Ende des Beitrages.

Stadtgolf in Frauenfeld – ein 14-Loch-Parcours durch die Stadt

Unsere Genusstour durch den Thurgau startet in der Kantonshauptstadt, wo wir als erstes einer Aktivität nachgehen, von der wir zwar wissen, dass es sie gibt, und doch noch nie selber ausgeübt haben. Wir spielen Stadtgolf in Frauenfeld. Unsere Angst, dass wir hier gleich die Schaufensterscheiben der Altstadt-Geschäfte einschlagen, nimmt uns Didi Keller von der Golfsession GmbH in Frauenfeld rasch und schon lassen auch wir den Golfball fliegen.

Der gesamte Stadtgolf-Parcour durch Frauenfeld geht momentan über 14 Löcher, noch dieses Jahr sollen vier weitere dazukommen. Golfschläger und Bälle können bei der Badi in Frauenfeld für CHF 6.-/Person gemietet werden, dazu gibt es den Plan mit den eingezeichneten Golflöchern in der Stadt. Das Stadtgolfen eignet sich für einzelne Personen bis hin zu Gruppenanlässen. Mehr Informationen erteilt das Tourismusbüro Regio Frauenfeld.

Stadtgolf in Frauenfeld - selber spielen

Wenn da mal nichts zu Bruch geht… Spass! Die Bälle sind weich.

Nebst dem Stadtgolf gibt es noch das Urban Golf wo nicht in Löcher, sondern auf Objekte gespielt wird. Hier geht Didis Herz so richtig auf und er schwärmt uns von möglichen Zielen – ein Mülleimer, ein Brunnen oder doch der Blumentopf – vor. Hierzu gibt es einen anderen Golfschläger sowie einen etwas härteren aber noch immer nicht gefährlichen Ball. Solche Sessions können ausser vielleicht in der Glasbläserei überall durchgeführt werden und sind besonders für Firmenanlässe eine spannende Abwechslung. Bei Interesse kannst du dich dafür direkt bei der Golfsession GmbH melden.

Schlaraffenland: Das Thurgauer Spezialitäten-Lädeli

Während unserem Golfparcour durch Frauenfeld kommen wir in der Vorstadt am Schlaraffenland-Lädeli vorbei. Thurgauer Spezialitäten? Da werfen wir natürlich einen Blick hinein und entdecken viele Produkte, deren Produzenten wir während dieser Genuss-Tour durch den Thurgau noch besuchen werden. Hier findest du nicht nur das passende Geschenk für jeden Anlass, sondern auch viele Leckereien für dich selbst.

Streifzug durch das Rathaus in Frauenfeld

Die Bälle sind eingelocht, Zeit für etwas Kultur. Das Rathaus in Frauenfeld ist von aussergewöhnlicher Pracht und bietet sich deshalb sehr gut für eine Erkundung an. Wir selber kennen ja nur den Grossen Saal von den jährlichen Krönungen an der Bechtelisnacht – ein spezieller Frauenfelder Brauch. Die Stadtführerin Andrea Hofmann empfängt uns und mit ihr erkunden wir die verwinkelten Gebäude von Innen. Du kannst aber auch auf eigene Faust einfach eintreten, die meisten Gänge sind frei zugänglich.

Wer Frauenfeld und die Region lieber mit einem Führer erkunden möchte, kann das natürlich machen und findet die Informationen hier: Rathausführung, Stadtführung durch Frauenfeld, Führungen rund um Frauenfeld

Weinweg Weinfelden – mit Degustation beim Weinsafe

Ob mit dem Zug oder wie wir mit dem Auto – die Fahrt von Frauenfeld nach Weinfelden dauert nicht lange. Wir schnüren die Wanderschuhe und setzen die Sonnenbrillen auf – ein herrlicher Tag für eine Wanderung. Bevor es den Schildern des Weinweg Weinfelden entlang losgehen kann, machen wir noch einen Abstecher zum Bahnhof. Dort erhalten wir für je CHF 19.- unsere Degustations-Rucksäcke gefüllt mit Proviant und Wasser, einem Weinglas, etwas zum Schreiben, einem Regenponcho sowie der Karte des Weinweges. Der gesamte Weg hat eine Länge von 9.7 Kilometern und führt bereits im Zentrum von Weinfelden an interessanten Ecken vorbei.

Weinweg Weinfelden: So funktionierts

Hol dir deinen Weinweg-Rucksack mit Weinsafe-Code am Bahnhof Weinfelden ab.

Mir schwirren Zeilen des Liedes ‘Das Wandern ist des Müllers Lust’ durch den Kopf, wandern wir doch hier in der Heimat des Müller Thurgaus – also auf den Spuren des hervorragenden Weissweins. Mit dieser Aussicht macht Wandern nicht nur dem Müller Lust. Am Wegesrand stehen Informationstafeln und lassen uns Teil des Winzer-Alltags werden. Nach einem kräftigen Anstieg durch die Rebberge lassen wir den Blick weit über Weinfelden hinaus schweifen.

Erlebnis-Weingut Burkhart

Der Weinweg führt mitten durch das Weingut der Familie Burkhart und ehe wir uns versehen, stehen wir auch schon im beeindruckenden Neubau mit den grossen Panorama-Fenstern. Michael Burkhart empfängt uns und zeigt stolz den Betrieb. Im neuen Haus finden immer öfter Degustationen und Events statt, auf der anderen Seite des Strässchens blicken wir in die Produktion – von der Abfüllmaschine, über die Lagertanks und sogar einige Jung-Rebstöcke liegen im Kühlen, sie warten darauf, in die fruchtbare Erde des Ottenberges gepflanzt zu werden.

Bevor wir von dannen ziehen, wechselt noch eine Flasche seinen Besitzer. Ein Besuch an diesem Ort abseits des täglichen Trubels lohnt sich.

Weinsafe am Weinweg & Picknick in der Pergola

Kurz nach dem Weingut Burkhart biegt der Weinweg zwischen die Reben ab. Nur wenige hundert Meter später stehen wir vor dem Weinsafe. Der Zugangscode muss per SMS am besten beim Start der Wanderung angefordert werden, die Informationen dazu gibt es bei der Rucksack-Abholung am Bahnhof Weinfelden. Wir geben also den erhaltenen Code ein und können die Türe öffnen. Der Wein wird hier in einem Erdsafe gelagert, damit er auch an wärmeren Tagen schön kühl bleibt. Und nun wird mir auch klar, warum wir einen Block sowie einen Schreiber im Rucksack haben. Hier können direkt Weinbestellungen im integrierten Briefkasten aufgegeben werden – perfekt!

Weinweg Weinfelden: Weindegustation aus dem Weinsafe

Der Weinsafe am Weinweg Weinfelden – gleich daneben eine Pergola.

Ein paar Schritte weiter unten steht ein Pergola mit Tisch und Bänken. Dort geniessen wir ein üppiges Picknick mit regionalen Produkten wie z.B. feinem Tilsiter Käse oder Gewürz-Dipps von der Gurinder food-art GmbH.

Selber Hand anlegen beim Rebgut Sunnehalde

An diesem warmen und sonnigen Frühlingstag sehen wir immer wieder Menschen in den Rebbergen. Sie sehen sehr beschäftigt aus, doch was machen sie genau? Als wir eine Dame direkt am Wegesrand entdecken, fragen wir nach. Es ist Daniela vom Rebgut Sunnehalde und sie erzählt uns, dass aktuell die überschüssigen Triebe ausgebrochen werden. Das Ziel der Winzer sind nicht möglichst viele Trauben, sondern möglichst gute Beeren. Durch ausdünnen der Triebe sollen die Pflanzen nicht überlastet werden.

Daniela offeriert uns ein Glace, was wir gerne annehmen und erzählt uns, während dem Schlecken, dass sie im Herbst anbietet, selber beim Wümmen Hand anzulegen. Wer Interesse hat, kann sich beim Rebgut Sunnehalde anmelden und sie informiert die Hobby-Winzer am Tag vor der Lese. Es sei aber eine spontane Sache, da es stark vom Wetter abhängt, wann geerntet wird. Auch ausserhalb der Ernte kann das Rebgut Sunnehalde besucht und Wein direkt ab Hof gekauft werden – übrigens auch als Geschenk verpackt.

Wir wandern weiter dem Weinweg Weinfelden entlang

Hat es hier Geocacher dabei? Falls du dich jetzt gerade fragst, was zum Himmel das ist? Entweder springst du weiter oder du googelst das mal und bekommst vielleicht in Kürze ein neues Hobby. Wer aber weiss, welche Art von Dosen suchen ich meine, dem sei gesagt, dass dem Weinfelder Weinweg entlang zahlreiche Caches zu loggen sind.

Wir haben allerdings so sehr herumgetrödelt, dass wir quer durch die Reben abkürzen. Einige Damen denken schon, wir kommen ihnen beim Triebe ausdünnen zur Hilfe, doch wir müssen strammen Schrittes weiter. Nur einen klitzekleiner Stopp bei den Schafen des Weinguts Burkhart legen wir ein. Es ist eine Rasse, die klein genug bleibt, um unter den Drähten der Reben durchzupassen und so optimal zur Bewirtschaftung der Flächen um die Rebstöcke dient. Und schau dir das Kleine mal an… Ist es nicht richtig süss?!

Schafe vom Weingut Burkhart

Määähh… wie süss!

Nun aber weiter, wir werden erwartet.

Plaudern mit dem Gemeiderat

Auf die Minute und pünktlich, wie Schweizer es eben sind, erreichen wir den Treffpunkt. Valentin Hasler gibt Auskunft über die Entstehung des Weinwegs Weinfelden und berichtet auch, dass schon Gruppen aus der halben Schweiz hier wandern waren.

Weinweg Weinfelden: Politiker involviert

Lui löchert den Gemeinderat Valentin Hasler über den Weinweg.

Gasthof Eisenbahn – oder s’Iisebähnli z Wiifelde

Zusammen mit Valentin Hasler spazieren wir zurück nach Weinfelden hinein, wo wir uns von ihm verabschieden. Gleich neben dem Bahnhof steht unser Hotel, der Gasthof Eisenbahn – oder wie wir Schweizer sagen s’Iisebähnli. Wir lassen uns das helle Zimmer zeigen und können es beide kaum noch erwarten, unter die Dusche zu kommen.

Wie neu geboren sitzen wir etwas später im Gastraum des Gasthofes Eisenbahn. Eine der Spezialitäten des Hauses sind Forellen aus dem eigenen Weiher. Wir schauen in die Karte und erhalten darauf diese leckeren Speisen serviert:

Gasthof Eisenbahn in Weinfelden: Forelle mit Cafe de Paris Schaum

Zum Abschluss kommt ein Müller Thurgau auf den Tisch

Und wenn wir schon in der Heimat des Müller Thurgaus sind, dann gehört auch ein solcher auf den Tisch. Zur Vorspeise gibt es somit vom Weingut Wolfer einen Müller Thurgau und später wollen wir auch den roten Sequana aus dem Hause Wolfer probieren, hat der doch beim Grand Prix du Vin Suisse eine Goldmedaille erhalten.

Der erste Tag geht genussvoll zu Ende

Mit Reto Lüchinger, dem Gastgeber des ‘Iisebähnli’ nehmen wir noch einen Schlummi bevor wir müde ins Bett fallen. Was für ein gelungener Tag und warum eigentlich haben wir davor noch nie Stadtgolf gespielt bzw. den Weinweg gemacht?

Unser Tag in bewegten Bilder – inkl. Wettbewerb

‘O Thurgau, du Heimat, wie bist du so schön…’ Ein weiteres Lied, das sich am Ende dieses Tages noch verständlicher zeigt. Ja, unsere Heimat ist wunderschön. Das Lied selbst mute ich euch an dieser Stelle nicht zu, dafür empfehle ich dir, noch weiter mit uns durch den Thurgau zu reisen.

=> Zum 2. Tag: Genussvoll durch das Thur- und Seebachtal (ab 10.06.2018)