Kotor – das Tourismuszentrum Montenegros

Kotor, Stadtbesichtigung, Montenegro

Enge Gassen führen durch die Altstadt von Kotor.

Kotor als Küstenort zu beschreiben, fühlt sich irgendwie falsch an, denn die Stadt liegt deutlich im Landesinneren. Aber korrekt ist es natürlich schon, denn sie ist ja Namensgeber von der Bucht, an der sie liegt und als wichtige Handels- und Hafenstadt in die Geschichte eingegangen.

Von Herceg Novi führt eine Strasse der Bucht von Kotor entlang, sie führt dich entlang einer faszinierende Landschaft. Die Bucht ist vergleichbar mit einem Fjord, auch wenn es korrekterweise keiner ist. Von grünen Hügeln umrahmt und mit kleinen Orten im traditionellen Baustil umgeben, ist die Umfahrung der Bucht aus unserer Sicht die bessere Wahl als die Fähre.

Ankunft in Kotor, der kleinen Stadt mit grosser Schönheit

Als wir an diesem Sonntag im Februar nach Kotor hineingefahren sind, bemerkten wir sofort: Hier passiert heute noch etwas! Absperrungen standen am Strassenrand bereit, erhöhte Polizeipräsenz und viele Leute. Als wir am Eingangstor der Altstadt vorbeifuhren, sahen wir das Plakat. Viel konnten wir nicht lesen, aber das eine Wort mit dem Datum von Heute reichte aus: Karneval! Alles klar, super Timing! Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig, es gibt zwar viele Parkplätze, doch sind die sehr eng und Karl ist dann doch nicht so schnittig wie ein PKW. Etwas ausserhalb fanden wir einen guten Platz und machten uns zu Fuss auf ins Zentrum.

Stadtbesichtigung in Kotor

Wenn du den Ort besuchst, empfehlen wir dir ebenfalls als erstes beim kleinen Häuschen direkt beim Eingangstor zur Altstadt zu gehen. Hier ist die Touristeninformation und die geben dir gerne einen Stadtplan und helfen bei Fragen weiter. So erfuhren wir hier auch gleich die Startzeit des Karneval Umzuges und wussten, dass wir noch gute zwei Stunden Zeit hatten, uns die Stadt anzusehen.

Mit dem durchschreiten des Eingangstores machst du auch gleich eine Reise in die Vergangenheit. Du stehst nun in einem Ort mit steinernen Häusern, engen Gassen, vielen kleinen Geschäften und einem gepflegten Auftreten. Wir haben richtig Lust uns das Städtchen anzusehen und stapfen munter drauflos.

Steinerner Kirchturm mit Uhr - Kotor, Montenegro

Der Kirchturm am Hauptplatz direkt beim Eingangstor.

Steinhäuser, Ecken und Vorsprünge, Kotor, Montenegro

Verwinkelte Gassen führen durch die Altstadt.

Was solltest du dir in Kotor ansehen?

Aus unserer Sicht gibt es für den kleinen Altstadtteil keine «diese 10 Orte darfst du nicht verpassen»-Liste. Wichtig ist, etwas Zeit mitzubringen, damit du gemütlich durch die vielen Gassen schlendern kannst, hier mal in ein Geschäft, da mal einen Kaffee trinken oder eine Kleinigkeit essen. Die Sankt-Tryphon-Kathedrale mitten im Stadtzentrum lohnt sich zu besichtigen, sie ist die grösste noch erhaltene romanische Kirche der östlichen Adriaküste.

Kathedrale mit zwei Türmen, Hintergrund Berge. Kotor, Montenegro

Die stattliche Sankt-Tryphon-Kathedrale von Kotor.

Perfekt ist es natürlich, wenn du so viel Zeit hast, um über die Gesamthaft 4.5 km lange Stadtmauer zur Festung San Giovanni auf dem Hügel hinter der Altstadt zu gehen. Der Aufstieg ist steil aber mit Treppen gut ausgebaut, in etwa 45 Minuten sind fitte Besucher oben. Der Blick muss fantastisch sein. Muss? Ähm ja… wir waren nicht oben. Wir mussten uns zwischen Stadtbesichtigung und Aufstieg vor dem Karneval-Umzug entscheiden, was zugunsten der Stadt ausfiel. Eigentlich wollten wir im Ort übernachten, was nicht klappte, weshalb wir den tollen Ausblick von oben nicht geniessen konnten.

Karneval-Umzug in Kotor

Wir kommen aus der Schweiz, Fasnacht wird bei uns schon auch grossgeschrieben und selbst im verhältnismässig kleinen Ort, wo wir herkommen, gibt es in jeder Gemeinde Umzüge mit so 30-40 Gruppen. Konfetti, Guggen-Musik und aufwändig gestaltete Wagen sowie laute Musik machen die Umzüge bei uns zu einem richtigen grossen Fest. Die Erwartungen, das müssen wir zugeben, sind entsprechend nicht klein. Als die ersten Gruppen in Sichtweite kamen, fanden wir es zwar noch etwas ruhig aber okay, abwarten. Wie kein Konfetti? Und wo bleibt die Musik? Ah okay, eine Blaskapelle – Stimmung: mässig! Viele Kindergruppen waren dabei, die Kostüme beschränkten sich meistens auf Cheerleader und Matrosen. Einige Lichtblicke waren die drei Wagen, eine Albanische Gruppe mit Holzmasken und wenige Kindergruppen mit kreativen Kostümen. Es war anders als Daheim, aber trotzdem spannend zu erleben. Für Fans unserer Fasnachtskultur aber etwas ‘mau’.

Übernachten in Kotor

Da die Campingplätze in der Region noch geschlossen haben, suchten wir im Vorfeld ein Hotel mit grossem Parkplatz heraus. Kotor erlebten wir als teure Gegend, es gibt zahlreiche 4 und 5 Sterne Hotels, darunter eigentlich nichts. Wer weniger Sterne will, bucht eines der unzähligen Apartments. Der Parkplatz des von uns herausgesuchten Hotels etwas ausserhalb stellte sich als unmögliche Herausforderung an Karl heraus, in der Umgebung auch keine Chance zum Parken. Ab 90 Euro aufwärts pro Nacht für eines der Hotels im Ort kam nicht in Frage (das 3-4 fache unseres Tagesbudgets zu zweit!) und um 18 Uhr im Februar noch ein privates Apartment zu finden, obwohl es auch schon Dunkel wurde und die Leute ihre Zimmer im Februar nicht vorbereitet haben, machte uns eine Übernachtung in Kotor schlussendlich unmöglich. So fuhren wir weiter, auch wenn wir sehr gerne noch geblieben wären.

Merke dir also, wenn du in Kotor übernachten möchtest, buche unbedingt voraus – sobald die Saison näher kommt, wird das sowieso zu einem Muss, denn behalte stehts im Hinterkopf: Kotor ist der beliebteste Touristenort in Montenegro.

Wir übernachteten schlussendlich in Budva. Kommst du mit auf einen Spaziergang durch die Altstadt dort? Hier lang zum Artikel über Budva.

Herzliche Grüsse aus Montenegro

Dein comewithus2-Team