Eine Einheimische zeigt uns ihr Paradies um Warna
Sind Einheimische nicht immer die besten Fremdenführer? Margaretha aus Warna lud uns zu sich ein und zeigte uns ihre Lieblingsplätze in und um die Stadt. Ein einsamer Strand mit kleinem Fischerdorf, eine Aussichtsplattform auf die Stadt Warna und ein Wald aus natürlichen Steinsäulen. Komm mit, wir treffen Margaretha bei ihr Zuhause.
Warna: Lage und ein paar Fakten
Nach Sofia und Plowdiw ist Warna mit rund 350’000 Einwohnern die drittgrösste Stadt Bulgariens. Sie liegt an der nördlichen Küste des Schwarzen Meeres und beherbergt nach Burgas den wichtigsten Hafen. Etwas weiter nördlich von der Stadt beginnt der Goldstrand, einer von zwei beliebten touristischen Regionen an der bulgarischen Küste.
Eine Einheimische zeigt uns ihre Lieblingsorte in der Umgebung von Warna
Auf YouTube hat uns Margaretha ein paar Wochen zuvor entdeckt und als sie feststellte, dass wir sozusagen bei ihr Zuhause vorbeifahren, hat sie uns kurzerhand eine Einladung gesandt, die wir gerne angenommen haben. Sie wohnt etwas südlich von Warna und bei ihr kriegen wir erstmal leckere selbstgemachte Wähe und Kuchen, bevor wir gemeinsam die Region erkunden.
Versteckter Strand: Galata Beach
Jeden Morgen so erzählt uns Margaretha, steigt sie die Stufen durch den Wald hinab und geht hier am Galata Beach schwimmen. Auch wir steigen gespannt die Treppe hinab und sind regelrecht verzaubert, als wir den Strand sehen.
Hier ist es total ruhig, wir sind fernab der Touristen. Einige Zelte stehen am Waldrand, Margaretha erzählt uns, dass hier immer mal wieder Leute übernachten. Das an sich sei kein Problem, doch einigen ist das Hochtragen ihres Mülls zu anstrengend, da wird sie wütend.
Manchmal könne sie hier einen Fischotter beim jagen beobachten. Der komme aus dem Wald, schlüpfe ins Wasser und schwimme dann ebenfalls hier zwischen den Felsen im Wasser herum. Ein anderes Mal waren Schweinswale ganz nah am Strand, als sie herkam. Nach einem Fotoshooting waren die Tiere noch immer da und sie gesellte sich einfach zu ihnen ins Wasser. Schliesslich war ja auch Margaretha zum Schwimmen da.
Illegales Fischerdorf nahe Warna
Vom Galata Beach klettern wir über die Steine dem Strand Richtung Warna entlang und schon hinter der nächsten Landzunge sehen wir das Fischerdorf, von dem uns Margaretha erzählt hat. Eigentlich sei es illegal erbaut, doch kümmern würde das hier niemanden. Naja, uns war es schon etwas mulmig, als sie immer weiter darauf zuging und dann hindurch wieder hinauf zum Auto wollte. Auf unsere Nachfrage, ob wir die Fischer denn nicht störten, meinte sie nur, nein nein, das passt schon und als uns einer etwas zurief, antwortete sie lachend. Wir verstanden natürlich kein Wort, aber der Stimmlage an scherzten die zwei herum.
Aussichtsplattform über Warna
Zurück am Auto fuhren wir nur ein kurzes Stück Richtung Warna, als wir an einer Panorama-Terrasse hielten. Von hier ist der Blick über Warna fantastisch. Wir konnten den Hafen, die Stadt und die Bucht von Warna überblicken – echt toll!
Steinwald bei Dewnja
Nun mussten wir etwas weiter fahren, der Steinwald liegt schliesslich rund 18 Kilometer westlich von Warna entfernt im Inland. Wir fuhren am Hafen entlang und der Himmel wurde immer dunkler, bis es zu Blitzen und Regnen begann.
Zum Glück mussten wir noch weiterfahren, denn als wir beim Steinwald ankamen, schien dort bereits wieder die Sonne. Es gibt einen Parkplatz etwas im Wald, dort soll normalerweise ein Parkwächter sein. Bei unserem Besuch hatte dieser aber Frei und uns wurde am Kassenhäuschen empfohlen, unsere Autos vorne an der Strasse zu parken. Hinten sei es ohne den Wächter nicht sicher, immer wieder würden Autos aufgebrochen. Upss! Mit sowas wurden wir bis jetzt nicht konfrontiert! Natürlich parkten wir um und empfehlen dir entsprechend auch, nur vorne an der Strasse zu parken – du siehst vor Ort sofort wo wir meinen.
Aber genug davon, lass uns nun hineingehen und den Steinwald erkunden:
Pobiti Kamani oder übersetzt “in den Boden gerammte Steine” wird der Ort genannt. Woher der Name stammt, siehst du schon auf dem ersten Bild.
Lange Zeit wurde angenommen, es handle sich bei den Säulen um Überbleibsel der Römischen Zeit, denn nur unweit vom Steinwald liegt die grösste römische Siedlung Bulgariens. Doch Anfang des 19. Jahrhunderts stellte ein russischer Offizier fest, dass es nichts mit Römern zu tun hat.
Tatsache ist, dass die Säulen nicht von Menschenhand erbaut wurden, sie sind ein Naturphänomen! Wie genau sie entstanden sind, ist unklar. Mit Sicherheit belegt ist, dass sich die Säulen vor Millionen von Jahren auf dem Meeresgrund gebildet haben, doch ob sie durch Korallen und Algen entstanden oder doch Ablagerungen sind, die von den Gezeiten geformt wurden, bleibt unklar.
Wenn du den Steinwald besichtigen möchtest, dann sei gesagt, dass die Wege aus Sand bestehen. Kinderwagen oder Rollstühle kannst du da nicht schieben… Das Gelände ist zwar sehr weitläufig und geht noch viele Kilometer weit durch den Wald, den Hauptteil kannst du aber auf einer überschaubaren Fläche besichtigen. So rund 1-2 Stunden Zeit reichen für deinen Besuch hier aus.
Geführt von einer Einheimischen – der Tag geht zu Ende
Und dann war der Tag auch schon zu Ende und wir verabschiedeten uns am Steinwald von Margaretha. Es war ein fantastischer Tag mit wunderbaren Orten, gerade den Galata Beach hätten wir selber wohl nicht gefunden. Einmal mehr sind wir überzeugt: Lokale Bewohner sind einfach die besten Reiseführer und wenn jemand dann noch so interessiert in Geschichte und Kultur des eigenen Landes ist und perfekt Deutsch spricht, ist es eine wahre Freude für uns Reisenden.
Vielen lieben Dank Margaretha für die Zeit, die du dir für uns genommen hast, wir werden den Tag noch sehr lange in guter Erinnerung behalten.
Herzliche Grüsse von der Schwarz Meer Küste Bulgariens
Dein comewithus2-Team
[…] Hast du das Bild ganz genau betrachtet, schau nochmal hin. Da schaut dich doch jemand an. Spass beiseite der Stein Wald – „Pobiti Kamani“ ist ein weiteres Naturwunder, welches auch Experten vor ein Rätsel stellt. Bei dieser Steinformation handelt es sich um eine Gruppe von bis 10 Meter hohen Steinsäulen, hohle oder dichte Zylinder, abgestumpfte Kegel, unterschiedliche Steinblöcke und eine Vielzahl von Einzelsteinen, die über das ganze Gelände verstreut sind. Wir sind einen ganzen Nachmittag durch den „Wald“ gestreift und haben gestaunt. Alle Infos für deinen Besuch erhältst du hier. […]