Ja richtig gelesen, wir müssen unsere Reise unterbrechen. Warum, das verraten wir dir im Reisetagebuch von dieser Woche.

 


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#08/18: Wir müssen unsere Reise unterbrechen! 
Steig ein und reise mit uns durch alle 47 Länder Europas!

Ja, der Titel ist wirklich wahr und in keiner Weise übertrieben, wir müssen unsere Reise durch Europa tatsächlich unterbrechen. Warum wir Karl nun eine ausserplanmässige Pause gönnen, darauf kommen wir später in diesem Newsletter zu sprechen. Erst widmen wir uns den positiven Nachrichten.

Das letzte Mal haben wir uns bei dir vor 2 Wochen gemeldet, da sassen wir noch am Cabo de Gata in Spanien. An sich eine wunderschöne Gegend, wären da nicht die unzähligen Plastik-Treibhäuser. Wusstest du, dass Europas Gemüsegarten unter Plastikplanen liegt? Ganze Landstriche sind im Südosten Spaniens für den Anbau von Tomaten, Paprika oder Salatgurken mit Kunststoff-Folien abgedeckt und bilden so ein tragisches Plastikmeer. Genau diese Gewächshäuser bilden Europas grösste Anbaufläche unter Folie!

Von der Autobahn aus betrachtet sieht der “Gemüsegarten” aus wie eine Mondlandschaft, fährt man dann direkt durch das „Mar de plástico“ (Plastikmeer), wird einem schnell klar, warum immer wieder vor Gemüse aus Spanien gewarnt wird… Wir haben uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und ein Video darüber gemacht. Es ist schockierend!

 

Plastik-Schock am Cabo de Gata…

Blendet man den ganzen Plastik aber aus und fährt einige Kilometer weiter ins Naturschutzgebiet Cabo de Gata, trifft man auf eine wunderbare Natur, auf unverbaute Strände, viele Palmen und Agaven. Trotz der tief hängenden Wolken am Himmel haben wir die Zeit am Kap sehr genossen, sind am Strand entlang geschlendert und haben einmal mehr gut gegessen.

Nach dem Cabo sollte eigentlich sogleich das nächste Highlight folgen, die Tabernas Wüste. Seit Wochen schwärmte Steffi von nichts anderem als von dieser Wüste. Zitat: „Da müssen wir unbedingt hin!“ Vor Ort stellte sich aber schnell Ernüchterung ein. Die Wüste an sich ist ein echter Blickfang nur ist man in den Möglichkeiten doch sehr eingeschränkt. Konnten wir in den Bardenas Reals noch frei mit dem Camper eine Runde drehen, fehlten hier jegliche Informationen.

Verwaiste Informationszentren, keine Schilder, keine Pläne. So hatten wir uns die Gegend nun wirklich nicht vorgestellt. Einzig die Westernstädte, in welchen noch Kulissen von hier gedrehten Filmen stehen, stechen hervor. Diese sind gut ausgeschildert, darüber findet man auch allerhand Informationen. 21 Euro für einen Blickfang waren uns dann aber doch zu viel.

Steffis Augen verloren schnell ihren Glanz, so sehr hat sie sich doch auf diese Wüste gefreut. Mit ein bisschen Glück fanden wir schlussendlich doch noch eine Nebenstrasse auf welcher wir mit Karl ein bisschen neben der Wüste herfahren konnten – kein Wüstenfeeling aber ein paar schöne Aussichten.

Am Ende der Strasse angekommen, stand auf unserer Liste kein weiteres Ziel. Es war der Nachmittag des 19. Februar. Wir stiegen aus, schauten uns einmal an und schon war klar: „Lass uns nach Hause fahren“. Warum wir uns zu diesem Zeitpunkt genau richtig entschieden haben, sollten wir allerdings erst 7 Tage später erfahren.

Zu diesem Zeitpunkt war es für uns eine reine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Wir wollten uns viel Zeit für die Fahrt nach Hause nehmen, unsere Familie überraschen und einfach ein bisschen mehr Zeit als die angepeilten 3 Tage haben, um an Karl zu schrauben und alle Termine unter einen Hut zu bringen. Dazu hatten wir ja noch unseren Vortrag vorzubereiten, welchen wir gestern im Frauenfelder Schlosskino hielten.

Wir tippten also am Rande der Wüste „Stettfurt“ ins Navi ein. „Marie“, wie wir unser Navi liebevoll nennen, spuckte nach einiger Rechenarbeit 3 verschiedene Routen aus, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Die Luxus-Variante würde uns dem Meer entlang über Valencia, Barcelona und Montpellier in die Schweiz führen – schnell waren wir uns einige. Diese wird es nicht, kennen wir doch von dieser Strecke beinahe jede Kurve. Als 2. Variante schlug uns „Marie“ eine Route DURCH die Pyrenäen vor, da mussten wir nicht lange überlegen. Im Winter mit Karl durch die Berge? Niemals! Wir entschieden uns für den 3. Vorschlag, die Route durchs Inland.

Einen kurzen Fingertipp auf die gewünschte Route und schon lieferte uns unsere digitale Begleiterin die Kennzahlen: Strecke: 2170 Kilometer – Zeit 25 Stunden und 55 Minuten. Rummms! Der Anblick allerdings verwunderte uns nicht wirklich, denn bis auf die Schweiz wollte wir gänzlich auf Mautstrassen verzichten.

 

Vom Cabo de Gata in die Tabernas Wüste
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Während Steffi in der Küche noch kurz nach ein paar Süssigkeiten für die Fahrt suchte, machte ich Karl startklar. Keine 30 Minuten nach unserer Entscheidung waren wir schon unterwegs, unterwegs nach Hause.

Nachdem wir in den ersten 2 Tagen schon ganz schön Kilometer abgespult hatten, machten wir am 3. Tag in Madrid eine Pause, die Hauptstadt Spaniens war auch der finale Grund für unsere Routenwahl. Wir hatten bis dahin schon so viel von Spanien gesehen, waren aber noch nie in der Metropole im Inland. Wir nahmen uns einen ganzen Tag Zeit für Madrid, schlenderten durch den Markt, bewunderten den Königspalast und schlemmten einmal mehr wie die Bewohner dieses Hauses – Könige. Madrid hat uns sehr sehr sehr gut gefallen! Doch lassen wir die Bilder sprechen.

Die folgenden Tage sind schnell erzählt, wir verbrachten sie ausschliesslich auf der Strasse. Es waren lange, anstrengende aber auch sehr spannende Tage. Wir predigen es ja immer wieder, wer die Mautstrassen meidet, lernt ein Land so richtig kennen. Als wir dann am Freitagmorgen dem 23. Februar in Genf die Grenze passierten, wechselten wir auf die Autobahn, länger wollten wir die Strecke nicht mehr werden lassen.

Noch tiefer als die Wolken hing bei unserer Ankunft Zuhause das Thermometer. SO KALT! Wir packten noch husch die wichtigsten Sachen in Karl zusammen und verschwanden sogleich in der warmen Wohnung, um uns zu schwören, das Haus so schnell nicht mehr zu verlassen.

Unsere Familien freuten sich unheimlich über die Überraschung, noch mehr aber freute sich unser Kater Jamie über unsere Ankunft Zuhause. So freudig es aber klingt, nun kommt der traurige Abschnitt dieses Newsletters.

Kurz von unserer Ankunft Zuhause informierte uns Steffi’s Mama über den schlechten Gesundheitszustand unseres besten Freunds auf vier Pfoten. Nach der ersten intensiven Knuddeleinheit am Freitagabend fiel auch uns die schlechte Verfassung auf. Steffi griff also gleich zum Telefon und machte einen Termin für den Montagmorgen beim Tierarzt ab.

Am Montagmorgen um 8.30 Uhr erhielten wir dann die niederschmetternde Diagnose Zungentumor. Hoffnung konnte uns die Tierärztin leider keine mehr machen, Jamie bleiben nur noch ein paar wenige Wochen. Für uns brach eine Welt zusammen. 10 Jahre lang hat uns das rote Fellknäuel begleitet, hat uns aufgemuntert, getröstet und zum lachen gebracht und nun soll einfach fertig sein? Wir konnten es einfach nicht fassen, auch weil Jamie sonst in einer exzellenten Verfassung ist für sein hohes Alter von 17 Jahren.

Jamie ist nun auch der Grund, warum wir unsere Reise unterbrechen. Die letzten Wochen wollen wir gemeinsam mit unserem Freund gehen und ihm das Leben so schön wie nur möglich gestalten.

Doch was heisst das nun für unser Projekt? 

Ich werde in der kommenden Woche alleine mit dem Zug an die ITB nach Berlin reisen und da unsere Termine und Meetings wahrnehmen. Danach komme ich wieder zurück in die Schweiz bevor wir gemeinsam und mit Karl für ein paar Tage nach Gotha reisen, wo wir von den Westfalia-Freunden eingeladen wurden und uns sehr auf das Treffen freuen. Nach dem Treffen geht es dann wieder zurück in der Schweiz und zu Jamie.

Da der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich ist und individuell verläuft, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wann genau unsere Reise weitergeht. Sicher ist aber, dass wir solange bei unserem Freund bleiben, bis das Ende da ist.

Was wir aber wissen ist, dass wir unsere Entscheidung in der Wüste unwissentlich nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen getroffen haben. Wir waren genau zum richtigen Zeitpunkt bei unserem Kater Zuhause.

Ob der Newsletter und unsere sonstige Berichterstattung in den nächsten Wochen im gleichen Rahmen wie gewohnt stattfinden wird, wissen wir hier und heute noch nicht. Momentan zählt nur der Moment. Sobald wir zurück auf der Strasse sind, werdet ihr es natürlich spätestens erfahren.

Liebe Grüsse aus dem kalten Thurgau

Lui & Steffi

 

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