Auf ins nächste Land! Von Helsinki geht es mit der Fähre nach Tallinn. Wir wissen nicht viel über Estland, lassen es einfach auf uns zukommen und werden schnell überrascht! Eine der lustigsten und unterhaltsamsten Stadtführungen in Tallinn, tolle Wanderungen im nahegelegenen Nationalpark und vieles mehr. Komm mit nach Estland, hier in diesem Reisetagebuch.


84 Wochen sind vorbei!
Lies hier, was wir alles erlebt haben.

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#26/18: Überraschung in Estland
Steig ein und reise mit uns durch alle 47 Länder Europas!

Letzte Woche kam der Newsletter quasi von der Fähre, als wir von Helsinki nach Tallinn übersetzten. Natürlich hatten wir uns schon etwas über das Land informiert, hatten Bilder von Sehenswürdigkeiten angeschaut, wussten, wo wir in Tallinn essen gehen wollten und freuten uns auf das Wlan als Grundrecht für Jeden! Doch was uns wirklich in Estland erwarten würde, wie die Leute sein werden, sind die Häuser und Bauten gepflegt und wie ist die Müllsituation? Wir wussten es nicht, so viele Leute kennen wir nun mal auch nicht, die schon im Baltikum gewesen waren. Nach Skandinavien sind wir nun zurück im Osten von Europa, zurück in Ländern, die schlicht durch Unwissen was einen erwartet mit mehr Reise-Abenteuer aufwarten. Vorbei die Zeiten, wo du sowieso schon vor Einreise weisst, dass alles easy wird – Und wir sind absolut bereit dazu!

An dieser Stelle auch noch herzlichen Dank für all die schönen Rückmeldungen auf unseren letzten Newsletter. Falls du den noch nicht gelesen hast, findest du ihn nochmals hier:

Reisetagebuch 25/18: Zurück aus dem Urlaub – noch 10 Länder!

Im Fährhafen leitete uns Park4Night zu einem Übernachtungsplatz, wo wir Karl zwischen anderen Womos parkten und wir sogleich den ersten Spaziergang ins Zentrum von Tallinn machten und dafür sicherheitshalber Regenjacke und Schirm einpackten. Handy gezückt, Wifi ein und … nur geschlossene Netze. Mist. Also die App ‘Here We Go’ geöffnet und mittels Offline-Karte ins Zentrum navigiert. Wunderschöne Häuser, tolle Architektur und die Gebäude strahlen in vielen bunten Farben. Ja, wir sind zurück im Osten. Das könnte auch Sibiu sein – Gutes Zeichen! Wir schlendern durch die Gassen, immer mehr fallen uns die mittelalterlichen Akzente auf. Restaurants mit Krügen und echten Kerzen, Verkaufsstände in den Strassen mit allerlei Holz und Eisengütern – die Verkäuferinnen und Verkäufer in mittelalterlichen Trachten und die Hausfassaden passen natürlich perfekt dazu. Leider regnet es zwischenzeitlich immer mal wieder sintflutartig, was die Stadterkundung schon bald in einem Restaurant enden lässt. Doch was wir dort in der Olda Hansa essen, sehen, schmecken ist richtig beeindruckend.

Der nächste Morgen beginnt mit Regen. Trotzdem ziehen wir uns an, stellen uns zusätzlich unter den Regenschirm und stapfen los. Zur Touri-Info wollen wir und dort angekommen startet genau in diesem Moment eine Gratis Stadtführung – die Führer natürlich ebenfalls in mittelalterlicher Kluft. Wir haben ja schon einige Free Walking Tours in verschiedenen Ländern gemacht, aber so herzlich gelacht hatten wir noch nie. Die zwei waren eher Schauspieler, erklärten uns auf sehr unterhaltsame und witzige Weise die Geschichte von Reval – wie Tallinn früher hiess – und bei so viel guter Laune verzog sich selbst der Regen. Hier der Link zu deren Stadttouren, denn wenn du nach Tallinn fährst, dann mach unbedingt die Tour mit den zweien. Du wirst es auf keinen Fall bereuen – ausser vielleicht am Tag darauf, wenn du Muskelkater in den Lachmuskeln hast.

 

Warum Tallinn uns schlicht und einfach begeistert hat
Free Walking Tour mit Tales of Reval

Und nachdem du nun einen exklusiven Vorgeschmack auf das Video aus Tallinn bekommen hast, hier auch noch ein paar Fotos aus der Stadt:

Tallinn hat uns sehr gut gefallen und umso gespannter waren wir nun auf das Umland. Am späten Nachmittag wurde es dann auch höchste Zeit und wir fuhren aus der Stadt hinaus. Das mit dem gratis Wifi haben wir übrigens gleich wieder aufgegeben. Entweder sind die Hotspots mit Passwort geschützt, die wenigen offenen von so geringer Stärke, dass wir damit nicht arbeiten können und wie es ausserhalb der Hauptstadt aussieht, wollen wir gar nicht mehr im «Live-Betrieb» wissen. Wir haben uns eine SIM-Karte bei Telia Eesti geholt und haben nun 32 GB für 15 Euro, die während 30 Tagen nutzbar sind. Entsprechend sind wir nun wirklich bereit, die Stadt zu verlassen.

Erstes Ziel ist der Jägala Wasserfall, der knapp 40 Fahrminuten ausserhalb der Stadt liegt. Der Parkplatz wird gemäss Park4Night auch zum Übernachten im Camper genutzt und das haben wir auch vor. Die wenigen Meter zu Fuss gehen wir gleich nach Ankunft, schliesslich wollen wir den grössten natürlichen Wasserfall Estlands sogleich anschauen. Und naja, was sollen wir sagen… ein Wasserfall am Ende eines extremen Hitzesommers mit kaum Regen ist natürlich nicht im Ansatz so beeindruckend, wie der selbe im Frühling nach Tauwetter. Niagara-Fälle von Estland wird der Wasserfall auch genannt, weil er Halbrund über eine Kante ein paar Meter in die Tiefe stürzt. Aktuell flossen noch auf rund 1/3 des Halbkreises die Wassermassen hinunter. Aber trotz allem war es beeindruckend, speziell diese gerade Kante, wo das Wasser hinabstürzt.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter westlich. Wir kamen durch kleine Ortschaften mit super gepflegten Häusern, fuhren an deren Gärten vorbei, die wohl direkt einem Garten-Magazin entsprungen sind und von herumliegendem Müll ist weit und breit nichts zu sehen. Dafür sind die Strassen mit neuen – mitunter auch teuren – Autos gefüllt. Diese Umstände erinnern uns mehr an Zuhause als an den Balkan und hier zeigt sich rasch, dass wir von diesem Land wirklich nicht viel wussten. So haben uns die zwei bei der Stadtführung schon in der Geschichte aufgezeigt, dass Tallinn als Tor in den Westen ein sehr wohlhabender Ort war, der mit einer kleinen List – dem weltweit höchsten Kirchturm – schaulustige Handelsleute in die Stadt holte und mit ihnen auch deren Ladung und Reichtum. So lebten hier viele reiche Kaufleute und Güter auch aus Fernost waren keine Seltenheit. Und so zeigt sich das Land noch heute: Sehr gepflegt und sauber – kurz richtig schön!
Wegen erneutem Regen brachen wir eine Wanderung im Lahemaa Nationalpark kurzerhand ab. Der Wetterbericht sagte für den nächsten Tag Sonnenschein voraus, warum dann also heute bei Regen wandern. Wir fanden erneut auf Park4Night einen schönen Stellplatz bei Privatleuten und parkten kurz darauf in einem regelrechten Märchenland. Viel Platz, überall Holzskulpturen vom Besitzer selbst geschnitzt, ein kleiner Teich sowie am Ufer eines grossen Sees und natürlich unter Birken. Wunderschön! Hier verbrachten wir den späten Nachmittag und Abend einerseits mit Arbeiten, andererseits wurde es mal wieder Zeit für Lasagne.

Bereits beim ersten Augen öffnen am nächsten Morgen war klar, der Wetterbericht hält, was er versprach. Also machten wir uns sogleich bereit und fuhren die knapp 6 Minuten zurück zum Ausgangspunkt der Moorwanderung. Viru Raba heisst das Moor und bereits wenige Minuten durch den Wald und anschliessend über Holzstege über das Moor bringen uns zum Aussichtsturm. Hier waren wir gestern schon, du siehst auf den zwei Vergleichsbildern aber rasch, warum wir hier nochmals bei gutem Wetter hinwollten.

 

Wildcampen an der Russischen Grenze! 
Zwei Wanderungen auf dem Bärentrail im Oulanka Nationalpark entlang der russischen Grenze und einfach tolle Stellplätze mitten im Grünen.
 

Finnland ein Traum für alle Camper
Für einmal nicht viel Action dafür viel Finnland. Wir zeigen dir unseren Alltag und die wunderschöne Natur Finnlands.
 

Lohnt sich die Insel Hailuoto mit dem Camper?
Die grösste Insel Finnlands und wir lassen uns bequem und gratis mit der Fähre hinüberbringen. Komm mit auf eine Inseltour.

Als wir da so gemütlich auf dem Turm die Aussicht genossen, kam eine regelrechte Karavane daher. So viel ist hier los? Je näher die Wandergruppe kam, desto deutlicher hörten wir die Deutsche Sprache und kurz darauf sahen wir auch einen eindeutigen Herkunftsnachweis: Ein AIDA-Bändel hing der Wanderführerin um den Hals. Was? Die Kreuzfahrttouristen, die ja schon Tallinn komplett überrannt hatten, finden ihren Weg sogar bis hier ins Moor hinaus? Wir machten erstmal Pause, liessen die Gruppe vorbeiziehen («Bus 1 geht weiter, bitte alle Aufschliessen» – jaja macht mal brav, was eure Reise-Mutti da möchte). Irgendwie ja aber auch schön, dass selbst auf einer Kreuzfahrt die Natur und nicht nur die Hauptstädte besichtigt werden können. Als sie ausser Sichtweite waren, entschieden wir nun selbst auch weiterzugehen. Du siehst gleich den Bildern an, hier hat man besser niemanden vor sich, denn überholen ist nicht.

Zum Schluss sammelten wir noch viele Heidelbeeren, daraus wird in Kürze ein leckerer Kuchen entstehen.

Der Lahemaa Nationalpark zieht sich aber noch viel weiter und auch die Küste gehört noch in das besonders geschützte Gebiet hinein. So fuhren wir nach der Rund 1.5 h Wanderung ans Meer nach Käsmu – wiederum nur rund 25 Minuten – und waren auch dort entzückt von dem wunderschönen kleinen Ort am Finnischen Meerbusen.

Schon als wir im Lahemaa Nationalpark angekommen sind, waren wir sogleich im Besucherzentrum und dort konnten wir uns einen viertelstündigen Informationsfilm über den Nationalpark anschauen. So wussten wir bei der Ankunft in Käsmu bereits, dass diese grossen Felsbrocken von den Gletschern stammen, die hier ins Meer zogen. Bis heute trotzen sie den Gezeiten und stehen weit über dem Meeresspiegel hinaus in der Brandung.

Eigentlich war der Plan, hier in Käsmu auch etwas zu essen. Lui hat sich ja vorwiegend auf das auswärts Essen hier in Estland gefreut… doch hier im Ort finden wir nur ein Restaurant, das dann doch zu nobel und gehoben für unsere Ansprüche ist. So essen wir zurück bei Karl eine klitzekleine Kleinigkeit und hoffen, unterwegs noch etwas zu finden. Und das tun wir auch! Am Wegesrand in Altja steht ein altes Holzhaus, davor ein paar Tische mit Stühlen. Ob das wohl ein Restaurant ist und noch viel wichtiger, ob wir hier wohl auch mitten am Nachmittag noch etwas zu Essen bekommen? Wir parken Karl, gehen hinein und werden nicht enttäuscht.

Noch ein kleines Stückchen weiter wollten wir – nun gestärkt – an dem Tag fahren, denn wir hatten bereits einen schönen Übernachtungsplatz am Meer in einem Wald herausgesucht. Die Anfahrt war dann aber nicht ganz so einfach, wie gedacht. Lui fuhr das letzte Stück kurzerhand auf dem Dach mit und half den tiefhängenden Ästen ohne grossen Kontakt zu unserer Dachbox (und der sich darauf befindenden Solaranlage…) über Karl hinwegzukommen. Dazu grosse Unebenheiten im harten Sandboden… Ein bisschen Adrenalin zum Tagesschluss wurde mit einem schönen Stellplatz und einer gigantischen Lichtstimmung zum Sonnenuntergang belohnt.

Auch die ersten Meter am nächsten Morgen war Lui auf Karl, bevor er ins Innere hüpfen konnte. Über Holperpisten ging es ein ordentliches Stück, erst dann kamen wir zurück auf eine asphaltierte Strasse. Mittlerweile sind wir etwa in der Mitte der Estnischen Küste und das Ziel heisst Narva und liegt direkt an der Grenze zu Russland. Bereits in Finnland kamen wir der russischen Grenze nahe, doch noch nie so nah! Der Ort an sich ist nichts wirklich spezielles. Durch zahlreiche Schlachten wurde die Stadt komplett zerbombt und kaum ein Stein stand noch auf dem anderen. So ist hier kein schöner Altstadtkern, sondern triste Sowjet-Ostblock-Architektur. Leider brachte auch ein Besuch eines hier ansässigen Reisebüros, das auch Visa organisiert, keinen guten Bescheid. Sie konnten uns kein Visum für Russland besorgen… So blieb uns nur der Blick über den Fluss. Gleich zwei Festungen – eine in Estland eine in Russland – stehen an diesem Fluss. Einst flogen Pfeile, heute verbindet die Freundschaft-Brücke die zwei Burgen und somit die zwei Länder. Ein hoher Zaun sichert die Brücke, hier soll schliesslich nur rauf, wer den ersten Zoll bereits passiert hat. Wir stehen lange am Fluss, schauen auf die andere Seite, träumen davon, irgendwann selber länger durch Russland zu reisen und geniessen diesen speziellen Moment, zum ersten mal eine Russische Flagge auf Russischem Boden wehen zu sehen.

Übernachten wollten wir dann aber doch nicht in dem Ort und so fuhren wir die knapp 50 Kilometer zum Abzweiger nach Süden zurück. Dem Peipus See ging es entlang und schon bald fanden wir einen Parkplatz direkt am See, wo wir übernachten konnten. Bis anhin sind uns vor allem Deutsche Touristen hier in Estland aufgefallen – auch mit Wohnmobil. Hier aber stand ein Schweizer – das ZH-Schild verriet, dass es sich sogar um Kantons-Nachbarn von uns handelte. Die Begegnung mit Schweizern kann auf zwei Varianten verlaufen: 1. Zurückhaltendes höfliches Beäugen aus der Ferne oder 2. In einer sofortigen Verbundenheit. Hier ist klar Nummer zwei der Fall, denn schon nach wenigen Minuten waren wir mit den zwei fröhlichen Reisenden im Gespräch und noch tief in der Nacht sassen wir über ein Spiel gebeugt zusammen.

Obwohl wir beide am Folgetag in die gleiche Richtung fuhren, trennten sich unsere Wege noch auf dem Übernachtungsplatz. Jeder Reisende hat sein Tempo und wir fuhren – einer der seltenen Fälle – als erste vom Platz. Es ging weiter südlich dem Grenzsee entlang und nun waren wir auf der Zwiebel-Route. Die Gegend ist bekannt für Zwiebel-Zöpfe und tatsächlich sahen wir nach einem kleinen Kurven-Malheur (da war etwas nicht gut genug verstaut und flog durch Karl) die ersten Zwiebelstände.

Das erste Ziel am heutigen Tag war Tartu. Hier weicht der Ostblock-Charakter wieder dem Estland-Charme. Erst ging es durch eine Markthalle und Stände im Freien, dann dem Fluss entlang und schliesslich kamen wir im Altstadt-Zentrum an. Wiederum schöne, gepflegte, bunte Häuser mit süssen Cafés und Restaurants. Restaurant ist natürlich schon wieder Luis’ Stichwort und kurz darauf fanden wir uns erneut in einem mittelalterlich hergerichteten Restaurant wieder. Vor uns leckere Speisen und Lui kam so richtig auf den Geschmack des Wirtshauses eigenen Bieres.

Frisch gestärkt machten wir uns nun auch auf, das Zentrum von Tartu zu erkunden. Ein paar Impressionen gefällig?

Doch übernachten wollten wir hier nicht. Nun an der westlichen Grenze des Landes aber mittlerweile schon fast ganz südlich an der Lettischen Grenze zog es uns nochmals nach Osten. Pärnu wollen wir noch sehen und den davor liegenden Nationalpark Soomaa. Also fuhren wir kurzerhand die knapp drei Stunden quer durchs Land und fanden einen ruhigen Übernachtungsplatz im Nationalpark direkt an einem Fluss. Auf dem hölzernen Picknick-Tisch genossen wir unsere Lasagne-Reste, ab und an raschelte es in den Büschen um uns herum. Ja, ich hatte mich zuvor mit einer streunenden Katze angefreundet. Allerdings ging die Liebe bei ihr nur durch den Magen, von Kuscheln hielt sie nicht viel, was ich natürlich mit noch etwas mehr Hackfleisch leider bis zum Schluss vergeblich zu ändern versuchte… Also strich die kleine Schwarze noch bis weit durch die Nacht in den Büschen herum, die Reste von meinem Zähmungsversuch einsammeln. Als es dann aber auch noch vom Fluss her zu plätschern anfing und das nun wirklich nicht von der Katze sein konnte, wussten wir, dass wir nicht alleine waren. Mittlerweile war es aber stockdunkel und erst als sich etwas nur noch wenige Meter von uns entfernt im Wasser bewegte, sahen wir, was es war: Ein Kanu! Okay, der Nationalpark ist berühmt für Kanu-Touren… aber nachts? Die drei legten neben uns an, holten das Boot aus dem Wasser, machten ein paar Fotos und wurden kurz darauf abgeholt. Biber soll es hier geben, weshalb Touren bei Dämmerung natürlich Sinn machen. Ich schnappte mir nach dem Blitz-Besuch ebenfalls die Kamera.

Die Nacht war ruhig und wir am Morgen schnell bereit, den Nationalpark zu erkunden. Im Visitor Center holten wir uns Informationen zu Wanderungen und zum Kanufahren ein und beschlossen, erst eine Wanderung durch den Wald bis zum Moor zu machen.

Karl parkten wir auf einer Lichtung und stapften von dort los. Ein weiterer sonniger Tag mit angenehmen Temperaturen lud förmlich zum Wandern ein. Im Wald immer wieder Markierungen, wie hoch das Wasser hier schon stand, denn im Frühling kann fast der komplette Nationalpark ausschliesslich per Boot oder Kanu besucht werden. Jetzt aber blieben unsere Füsse trocken und daran wollte Lui selbst vor einem Schwimmteich im Moor nichts ändern. Schwimmsachen hatten wir dabei, aber die schwarzen Tümpel, wo du nicht weisst, wie tief das Wasser ist oder was sich darin tummelt waren bei dem leichten Wind einfach nicht einladend genug für einen Sprung hinein. Doch wunderschön war die Wanderung und die gesehene Landschaft.

War übrigens eine der gefährlichsten Wanderungen unserer Reise… Fleischfressende Pflanzen, riesige Monster-Spinnen und Lui ist auf den Spuren von einer gemeinen Heuschrecke!

Sorry an dieser Stelle für alle, die den Newsletter auf dem Smartphone anschauen – evtl. auch Tablet – die jetzt zum Scrollen auf die Spinne tippen mussten…

Bei der Rückfahrt sahen wir einen schönen Platz, den wir gestern schon gesehen, wegen vieler anderer Leute aber als Schlafplatz nicht auswählten. Heute war nur noch ein Auto mit Österreichischen Kennzeichen da. Also parkten wir auf der Wiese mit dem Plan, hier zu Mittag zu essen und am Nachmittag zu faulenzen oder etwas zu arbeiten. Doch mit Ankunft des kleinen Pudels änderten sich nicht nur unsere Pläne. Wir kamen ins Gespräch mit der Österreicherin und später auch mit ihrem Partner, sassen zum Mittagessen zusammen, verquatschten uns und irgendwann war 19 Uhr. Wir beschlossen beide, hier zu übernachten – obwohl sie eigentlich weiterwollten – und die Jungs gingen auf die Jagd im nahen Supermarkt. Einem Grillplausch stand so nichts mehr im Weg und wir gesellten uns zu der deutschen Familie, die bereits für ausreichend Glut gesorgt hatte. Ein spassiger Abend zog sich weit in die Nacht hinein und nicht einmal der einsetzende Regen hielt uns vom gemeinsamen Lachen ab.

Das Frühstück fiel etwas kürzer aus, alle waren mit Packen und aufräumen beschäftigt. Die Wege trennten sich wieder und wir fuhren nach Pärnu weiter. Ein wirklich toller Nachmittag/Abend/Nacht/Morgen lag hinter uns.
In Pärnu lagen die Wolken noch immer tief, immerhin gerade kein Regen. Die Häuser waren nicht mehr ganz so gepflegt, trotzdem ist die Einkaufsstrasse sehr ansprechend und wir seit langem mal wieder in Einkaufsstimmung. Die Preise fallen immer mehr, je näher wir der Grenze zu Lettland kommen. Noch ein kurzer Besuch in der Markthalle, wo Lui natürlich die Fleischbrötchen probieren musste, dann fuhren wir weiter südlich zum herausgesuchten Übernachtungsort.

Die nächsten zwei Tage – also das Wochenende – wurde Regen vorhergesagt, für uns ein guter Grund zum Arbeiten. Leider hat unsere 120Ah Batterie die Dauerbelastung seit März nicht so gut verkraftet, die ein oder andere zu tiefe Entladung halfen da natürlich auch nicht – aber naja, manchmal geht es halt nicht anders. Bereits hatten wir die letzten Nächte den Kühlschrank jeweils ausgemacht aber wir bemerkten, dass es rasant schlechter wurde – soll heissen, die Batterie konnte die Spannung nicht mehr halten. Sobald also der Solarstrom weg war und wir auch nicht fuhren, mussten wir den Kühlschrank ausschalten. Erst war das 6 Uhr morgens, dann 2 Uhr nachts, später 23 Uhr abends und im Soomaa Nationalpark bereits um 19 Uhr. So ging das nicht weiter! Also mal beim K-Rauta vorbeischauen… vielleicht haben die ja grosse Batterien? Und jap, die hatten sie. Am Regal stand noch 149 Euro pro Stück, an der Kasse waren es dann nicht einmal mehr ganz 120 Euro – keine Ahnung warum, aber schon okay für uns.

Also waren wir gestern mit Umbau beschäftigt. Die 120 Ah Batterie raus und die zwei neuen mit je 100 Ah rein. Zum Glück hatten wir die Installation der zuvor schon zwei Versorgerbatterien im Fahrzeug gelassen, so war der Anschluss relativ einfach. Nun sitzen wir also auf einem kleinen Campingplatz, laden die zwei neuen Mitfahrer komplett auf und hoffen, nun wieder ein paar Tage auch ohne Sonne oder viel Fahrerei stehen zu können. Blöd halt, weil wir in etwas mehr als einem Monat Zuhause gewesen wären… Tja aber leider kann man sich den Zeitpunkt von Pannen nicht aussuchen.

Übrigens: Wir haben uns vorläufig entschieden, den Newsletter jeweils am Sonntag zu versenden. Am Samstag ist einfach immer sehr viel los und wir wollen an Märkte oder sonstige Veranstaltungen. Sonntag ist eher Arbeitstag, so passt das für uns irgendwie besser. Mal schauen, ob euch das auch passt. Falls ja, werden wir das wohl definitiv ändern.

Sobald das Wetter wieder besser wird, fahren wir weiter. Es sind nur noch ein paar Kilometer, dann sind wir in Lettland und wir sind schon sehr gespannt, ob auch das zweite Baltikumland so sauber, gepflegt und geordnet ist, wie es Estland war.

Wir wünschen dir einen schönen Sonntagabend und bis bald, wenn es wieder heisst: #europaistgeil

Dein comewithus2-Team
Lui & Steffi

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