„Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach verdammt nochmal Limonade draus“. Dieses Zitat stammt aus einem Song von Casper, einem Musikkünstler aus Deutschland, für den wir beide schon seit vielen Jahren brennen. Wir haben Benjamin Criffey, wie er mit bürgerlichen Namen heisst, schon viele Male live gesehen und waren nach den Konzerten wie beflügelt. Keine Zeile, die wir nicht mitsingen können.
Nun fragst du dich sicher, was hat der HipHop-Musiker mit unserer Reise zu tun? Es geht um das Zitat mit der Zitrone und der Limonade, denn wir mussten diese Woche im sprichwörtlichen Sinn ganz schön viel Limonade machen…
Nein, diese Woche gibt es keine schönen Bilder aus Schweden, von einem Frühstück an einem See oder von Elchen und Rentieren. Diese Woche war anders und so gar nicht spassig, eine Woche zum Vergessen, in der wir aber doch, rückblickend betrachtet, ganz schön viel gelernt haben.
Springen wir zurück zum vergangenen Sonntag. Wir sassen also gemütlich auf dem kleinen Campingplatz etwas ausserhalb von Östersund mit dem Wissen, dass wir auf den neuen Akku für meinen Laptop nun nochmal rund 5 Tage warten müssen. Wir wollten keinen Trübsal mehr blasen und genossen auch ein bisschen die Sonne, die an diesem Tag besonders stark vom Himmel brannte. |
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Trotzdem zog sich der Tag in die Länge. Ach, eigentlich wollten wir doch schon lange wieder auf der Strasse sein. Auf dem Weg in den Norden zur Mitternachtssonne, zum Arctic Circle. Nix da, unsere Devise lautete Warten.
Auch am Montagmorgen gab Petrus alles, die Sonne stand schon früh hoch am Himmel und während Steffi kurz auf die Toilette ging, bereitet ich das Frühstück vor. Brot aus dem Gestell über dem Herd. Teller von unter der Spüle und Butter aus dem Kühlschrank. Warum brennt im Kühlschrank kein Licht? Naja, das hatten wir schon einmal, ich schaltete unseren Wechselrichter einmal kurz aus und wieder ein, bis jetzt hat das immer geholfen. Bis jetzt! An diesem Morgen aber tat dieser keinen Wank mehr. Zusammen mit Steffi machte ich mich auf Fehlersuche. Schnell fanden wir ein Licht am Wechselrichter, das anzeigte, es komme eine zu tiefe Spannung ins Gerät. Wir prüften mit einem Manometer die Spannung der Batterie nach und stellten schnell fest, das kann gar nicht sein!
Auf der Suche nach einem Profi kontaktierten wir Sebastian vom Blog Reisefroh. Zusammen mit seiner Partnerin und dem Camper Sputnik reist der Elektronik-Spezialist gerade in die Mongolei. Wir erreichten den passionierten Schrauber per SMS in Teheran, der Hauptstadt des Iran. Nach Schilderung des Problems war klar, der Wechselrichter ist hinüber! |
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Ich konnte es kaum glauben, nach dem Laptop-Akku nun der Wechselrichter. Warum? Warum genau jetzt? Warum genau hier?
Steffi interessierten diese Fragen aber nicht, wer die Frohnatur an meiner Seite kennt, der weiss, geht nicht, gibts nicht. Schnell war für sie klar, wir brauchen einen neuen Wechselrichter, also bestellen wir einen. Doch wohin? Na, zum Computer-Spezialist, der auch unseren PC repariert, platzte es aus mir hinaus. Eine kurze Mail reichte und wir hatten die Adresse.
Nicht ganz so einfach war es, einen passenden Richter zu finden, doch mit der Hilfe von Sebastian klappte auch das ganz gut. Nun aber sassen wir so richtig fest, denn ohne Wechselrichter, kein Kühlschrank. Wir sassen also quasi angekettet am Stromkabel auf dem Campingplatz fest! Na super!
Der Mittwoch war schon fast vorüber, da klingelte Steffis Handy in schrillem Ton. Der nette Herr vom Computer-Shop informierte uns darüber, dass sowohl die neue Laptop-Batterie wie auch der neue Wechselrichter bereits da waren. Wir machten kleine aber vorsichtige Freudensprünge und vereinbarten gleich am Donnerstagmorgen einen Termin für den Einbau des Laptop-Akku.
Am Donnerstagmorgen waren wir früher wach also sonst, alles war bereit, Karl hatten wir bereits am Vorabend gepackt, nichts wie los nach Östersund. Der Akku war rasch gewechselt und wir stolzierten mit einem grossen Paket unter dem Arm – dem neuen Wechselrichter – durch das Städtchen.
Schnell hatten wir einen Parkplatz gefunden, wo wir unseren Karl in Windeseile auseinander bauten. Steffi war hochmotiviert und sicher, den Wechselrichter rasch einbauen zu können. |
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RAUCH! „Da qualmt es aus dem Gerät!“, schrie Steffi aufgebraucht nach dem Anschluss der ersten Klemme an der Batterie und tatsächlich, der Wechselrichter glich einem Kamin. Haben wir etwas falsch gemacht? Ist der Wechselrichter jetzt schon wieder kaputt? Müssen wir nun nochmals so lange warten? Wir schraubten das Ding kurzerhand auf, aber da war nichts! Alles sah aus wie neu, nichts schwarz, keine Sicherung durchgebrannt – und es roch auch nicht verbrannt da drinnen.
Wir waren mit den Nerven am Ende, da kam ein älterer Herr auf uns zu und erzählte uns, dass er gerade für 2200 Euro mit seinem Wohnmobil hier nach Östersund geschleppt wurde. Kühlerschaden. Der Wagen stehe ganz in der Nähe in einer guten Werkstatt. Was für ein Zufall!
Wir packten also zusammen und fuhren zu dieser Garage. Du musst wissen, nachdem das Gerät unserer Ansicht nach quasi gebrannte hatte, wollten wir dieses nicht mehr selber anschliessen. In der Garage und auch in 2 weiteren Werkstätten konnte man uns aber nicht helfen. Keine Zeit, kein Wissen, keine Lust alles war dabei.
Wir waren am Ende! Konnten nicht mehr! Kurz bevor wir ganz aufgaben, kontaktierten wir Axel, einen YouTube-Zuschauer und mittlerweile auch Freund, der sich mit solchen Dingen auskennt. Der Thüringer beruhigte uns schnell und erklärte uns ruhig was, wo, wie, warum.
Nach dem Telefonat war unser Kühlschrank nun schon gut 4 Stunden ohne Strom. Wie nun weiter? Wir fuhren zurück auf den Campingplatz, schlossen den Kühlschrank wieder direkt an den Strom an und – assen erst einmal zu Mittag.
Nach der Stärkung und neuer Motivation, die wir uns selber einredeten, machten wir uns abermals an die Arbeit und schafften es tatsächlich den Wechselrichter anzuschliessen. Es funkte zwar kurz aber alles war im Lot!
Warum der Wechselrichter beim ersten Mal roch, wissen wir und alle Beteiligten bis heute nicht! Egal, wir haben wieder Wechselstrom im Auto!
Nichts hielt uns mehr auf dem Campingplatz und wir fuhren noch gestern Abend 3.5 Stunden in Richtung Norden. Abends trafen wir uns mit Zuschauern zu einem Plausch und vergassen für ein paar Momente das Wechselrichter-Drama. |
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Thurgau-Special Folge 6: Oberthurgau Cidre-Land
Vom Obstbauer zum Trockenfrüchte-Produzent, ein Wasserschloss mit eigenem Wein, neue Cider von Möhl und ein Bio-Hotel mit Wellnessoase – nicht zu vergessen: Der Wettbewerb läuft noch immer!
Mach die Untertitel an, wenn du uns nicht verstehst 🙂 |
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Drohne XXL: Schneestrasse in Norwegen
Biene ist eigentlich non-stopp in der Luft und die Aufnahmen der Drohne machen dieses Video einzigartig. Also ich selber hatte Gänsehaut! |
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Noch mehr Drohne und ein Gletscher
Norwegen ist grossartig! Was wir hier alles erleben dürfen und natürlich war Biene auch an diesem Reisetag fleissig. Die Luftaufnahmen und noch viel mehr gibt es in diesem Vlog. |
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Touri-Abzocke oder der geilste Tag unserer Reise?
Der Geirangerfjord ist kein Unbekannter. Aber du siehst dem Titelbild schon an, das hat einen guten Grund. Doch das eigentliche Highlight kam eigentlich schon vor diesem Fjord. Eine weitere Passstrasse natürlich! |
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Der nächste Tag brach an, der Wechselrichter zwar ab und an mega laut aber ansonsten läuft das Ding.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den zweien und fuhren weiter Richtung Norden. Ziel: Jokkmokk – Fahrdauer: 3 3/4h
Aber es kam mal wieder anders, denn nur 2 km vor dem Abzweiger bemerkte ich, dass wir doch in eben diesen 2 km noch eine Sehenswürdigkeit mit Stellplatztipp gestern bekommen haben. Also nehmen wir den Abzweiger und fahren 11 km über Schotterpisten einfach nur in den dichten Wald hinein.
Nun stehen wir bei den Trollforsen, eine der grössten Stromschnellen Europas an einem wunderbaren Platz. Nach der langen Fahrt entschieden wir uns vorher noch für eine kurze Wanderung, auch unsere Drohne sollte nochmals Auslauf bekommen und landete keine Minute in der Luft durch meine Unachtsamkeit in einem 3.5 Meter hohen Baum, der unmöglich zu besteigen war. |
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Wir schauten uns kurz an und schmiedeten einen Plan, wie wir das Ding runterholen. Decke gespannt, Wegweiserpfosten umgerüstet und schon plumpste unsere Biene unbeschadet herunter. Phuu…
Was für eine Woche. Wir haben ganz schön viel gelernt, wir haben uns aber auch ganz schön aufgeregt. Aber wisst ihr was, wir haben auch ganz schön viel Limonade getrunken.
Müde Grüsse aus Schweden und damit ihr nicht unsere müden Gesichter anschauen müsst, lassen wir euch durch unsere Augen blicken und sehen, was wir heute am Strassenrand erspäht haben |
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Genuss Tour: Oberthurgau
Nicht nur ein Video, sondern auch ein Blogpost gibt es zu unserer Genuss-Tour. Hier der sechste Tag.
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