Kurzer Abstecher nach Frankreich und sonst ganz viel Belgien! Wandern im Moor Hohes Venn, Abteien und wunderschöne Ortschaften sowie natürlich Fritten mit Frikadelle. Im aktuellen Reisetagebuch gibt es ganz viele Bilder – auch von oben.

 


64 Wochen sind vorbei!
Lies hier, was wir alles erlebt haben.

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#10/18: Belgien ist geil – oder war es Frankreich? 
Steig ein und reise mit uns durch alle 47 Länder Europas!

Ich hab es geschafft! Lui ist mit mir zum Wandern ins Hohe Venn gekommen und auch wenn wir zum Schluss – nach 13 Kilometern und komplett vollen Speicherkarten – hundemüde waren, so gefiel ihm der Naturpark mindestens so gut wie mir.

Die erste Aktivität in Land Nr. 29 war allerdings auf unserem Stellplatz am Morgen vor der Wanderung. Wir standen an einem Stausee und neben uns ein Restaurant auf 77 Metern Höhe! Direkt darunter eine Aussichtsplattform, die ich mir natürlich nicht entgehen liess.

Nach meinem Ausflug in die Höhe, fuhren wir ins Hohe Venn und schnürten die Winterwanderschuhe. Vielleicht fragst du dich nun «Warum die Winterwanderschuhe»? Als Hinweis zum Wanderbeschrieb stand, dass es durchaus sehr nass werden kann und während die normalen Wanderschuhe mal ein bisschen nasses Gras oder seichte Bachläufe ab können, sind die ledernen Winterwanderschuhe zu gut 90 % komplett wasserdicht – die 10% Rest sind übrigens dort, wo der Fuss in den Schuh hinein kommt, also oben und dass es dort nicht wasserdicht ist, haben wir beide getestet.

Gut ausgerüstet starteten wir und durften als erstes über die Ebene schauen, die wir umranden wollten.

Schon bald wurde es feucht und das Hochmoor machte seinem Namen alle Ehre. Letzte Woche habe ich hier über die rund 115 Tage Frost im Jahr fast etwas genörgelt, nun fand ich die auf einmal richtig gut! Wer über ein Moor wandert, ist froh, wenn nur die obersten 2 cm aufgetaut sind und der Boden darunter gefroren ist… Bald kamen dann aber Stege, die uns quer durch das riesige Moor führten. Eine einzigartige und sehr beeindruckende Landschaft.

Zwischendrin mussten wir Passagen ohne Stege meistern und da passierte es gleich zweimal… Erst lief ich quer über ein Moorloch und scherzte noch rum von wegen «phaa kinderleicht total gefroren» bis es unter meinem Fuss knarzte, die Eisdecke zu schwach war und ich knöcheltief im Morast einsank. Etwas später auf einem total unscheinbar aussehenden breiten Wiesenweg erwischte es dann auch Lui. Die Stelle schimmerte etwas feucht, die Schuhe eh schon komplett dreckig dachte er sich, ach komm schon egal da geh ich einfach durch, sank nach dem dritten Schritt komplett ein, zurück war keine Lösung also vorwärts und Schuh für Schuh hinausziehen.

Und nun der Tipp zum Moor: Lass bei Wanderungen im Moor die Hose besser über den Schuhen und steck sie nicht hinein. Lui’s Jeans hielt den ganzen Morast davon ab, in seine Schuhe zu laufen, davon konnte ich nur träumen.

So sahen die Schuhe übrigens noch vor dem tiefen Abtauchen aus… danach war mir die Foto-Lust gehörig vergangen…

Der Rückweg zog sich sehr in die Länge und wir waren froh zurück zu sein, obwohl das Wort Dreckschleuse für einmal eine wortgerechte Aufgabe hatte. Am nächsten Tag hielt uns nichts mehr in Belgien und wir fuhren schnurstracks nach Frankreich. Okay ganz so direkt dann doch nicht. Erst hielten wir bei der Rennstrecke Circuit de Spa Francorchamps Und danach gab es unsere ersten Fritten mit Frikadelle in Belgien.

Aber nun definitiv ab nach Frankreich. Warum kannst du dir sicher schon denken… Die Free-SIM-Karte lockte uns ein drittes Mal und wir verbrachten gleich ein paar Tage im Land. Es standen einige Videos an zum Hochladen und sonstige datenintensive Arbeiten. Insgesamt haben wir in drei Tagen 40 GB mobile Daten verballert – ausrechnen wie viel uns das in Belgien bei 15 Euro pro 4 GB gekostet hätte, wollen wir selbst bei der einfachen Rechnung lieber nicht. Hoch lebe Frankreich! Und nun haben wir sogar noch 25 GB im Ausland mit dabei. Willst du eine Kostprobe des Upload-Marathons sehen? Da müssen wir aber nochmals tief in den deutschen Winter abtauchen:

 

Hast du schonmal so grosse Eiszapfen gesehen?
Unsere Wanderung durch die Drachenschlucht war einfach fantastisch! Winterzauber pur!

Die Zeit in Frankreich nutzten wir auch gleich für unsere Ostertradition: Eierfärben mittels Blumen aufbinden und in Zwiebelschalen kochen. Natürlich haben wir das Video dazu gleich in Frankreich hochgeladen:

 

Eier färben im Camper? Aber klar doch!
In einem DIY mit Steffi zeigen wir euch unsere Oster-Tradition und wie genau wir solche Muster auf die Eier kriegen.

Zum Schluss wurde auch die Roomtour durch den Kompanja fertig. Letzte Woche gab es hier die Bilder dazu, nun ist das Video online – und da dieser Newsletter nach 12 Uhr raus geht, auch schon hier mit dabei. Das Interview mit den zwei Gründern kommt übrigens am Montag.

 

Roomtour: Alltagsfahrzeug und Campervan in einem?
Der Kompanja vereint auf sehr clevere Weise sämtliche Bedürfnisse an ein Alltagsauto sowie einen Campervan. Wir waren im Werk und haben eine Roomtour gedreht. Lust auf einen Einblick?

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Jetzt aber genug Frankreich, wir sind zurück nach Belgien gefahren. Quasi auf der Grenze ist die Abtei Orval. Eine wunderschöne Anlage, die wir ausgiebig besichtigt haben und sogar Bienchen mal wieder die Flügel haben spreizen lassen.

Der Vlog indem wir dir unter anderem verraten, wie die Abtei zu ihrem Namen gekommen ist, folgt nächste Woche (Juhuu ich durfte mal wieder eine Sage erzählen).

Bei der Höhenburg in Bouillon liess uns unsere fliegende Freundin zwar kurz in Schockstarre verfallen, das kleine Biest macht sich ab und an Selbständig und fliegt dann einfach hoch und weg. Doch wir erblickten das kleine Ding am Himmel und konnten es mit Sichtkontakt problemlos zu uns zurückholen. Auch diese Bilder folgen nächste Woche – im gleichen Vlog wie die Abtei. Vom Boden aus sah Bouillon übrigens so aus:

Übernachtet haben wir anschliessend in Dinant. Mal wieder Freistehend und ohne Heizung, doch die Temperaturen waren gut. Juhui der Frühling kommt und mit ihm dann auch endlich erträgliche Temperaturen in der Nacht. Auf dem Platz fand ich übrigens sofort einen Freund: Ein schwarz-weisser Kater genoss unser Treffen nach anfänglicher Scheu mindestens so sehr wie ich.

Da die Zitadelle von Dinant am Karfreitag leider geschlossen war, blieb uns ja gar nichts anderes übrig, als Bienchen loszusenden. Die hat ihren Job an diesem Tag toll gemeistert und tolle Bilder eingefangen. Die wahre Wirkung werden diese erst im Vlog – ja ihr wisst es schon oder? – nächste Woche entfalten. Doch ein kleiner Vorgeschmack auf den Flug sowie auf Dinant vom Boden aus gibt es hier schonmal.

Der Ort an sich ist ja schon eine Reise wert, doch hier wurde eine spezielle Person geboren und das zeigt sich auch in der ganzen Stadt. Monsieur Sax und wenn deine Fantasie an einem Samstagvormittag noch etwas döst, helfe ich dir mal auf die Sprünge. Monsieur Sax hat das Saxophon erfunden und im Ort gibt es auch ein kleines kostenloses Museum dazu.

Auf dem Weg nach Namur wollten wir eigentlich eine wunderschöne Gartenanlage mit vielen Wasserspielen besichtigen… Doch die wollten noch keine Besucher. Leider war diese Sehenswürdigkeit noch geschlossen, von aussen sahen wir auch einige Arbeiter an leergepumpten Brunnen. Schade.

Namur überraschte uns mit seiner Grösse. Als Hauptstadt der Wallonie – einer Provinz in Belgien – ist das auch verständlich, nach dem hübschen kleinen Ort Dinant aber war sie uns schlicht zu gross und wir fuhren zu. Das letzte Ziel von gestern war eines der grössten Schiffshebewerke der Welt. Schon von weitem sahen wir einen Betonklotz in Form eines riesigen Pilzes. Auf dem Parkplatz darf laut Park4Night übernachtet werden und wir stellten uns auf eine lange Wartezeit ein, bis wir vielleicht mit viel Glück sehen können, wie der riesige Aufzug ein Schiff die rund 100 Meter Höhendistanz überwinden lässt.

Eine erste Erkundungstour zu Fuss ergab, dass der Innenbereich bis am 1. April geschlossen war. Toll! Müssen wir nun bis am Sonntag hier ausharren? Mit hängenden Köpfen gingen wir zurück zu Karl und überlegten, ob wir so lange überhaupt warten wollten. «Er bewegt sich!», kam es von Lui. Und ja tatsächlich der Aufzug fuhr nach oben. Moment mal, unten kam aber kein Schiff. Das hätten wir gesehen, schliesslich standen wir nur wenige Meter vom Kanal entfernt. Da der Aufzug aber sicher nicht zum Spass da hochfährt, wird wohl oben eins kommen! Der Aufzug braucht alleine 7 Minuten für die Hochfahrt, dann stand das Ding da oben gefühlt stundenlang still und als wir schon fast dachten, das wird nix mehr, bewegte es sich langsam nach unten. Wir sprangen aus dem Campervan, bewaffnet mit allerlei Kameras machten wir uns bereit, das Spektakel festzuhalten. Als wir genug weit von Karl entfernt waren, dass sich umdrehen nicht mehr lohnte, öffnete Petrus auch seine Schleusen und es Regnete wie kaum je zuvor. Ich nur mit einer Stoffjacke bekleidet und Lui zwar in Regenjacke aber nicht weniger frierend. Keine 10 Grad aber eimerweise Wasser von oben. Na vielen Dank. Trotzdem harrten wir aus und verfolgten das Spektakel bis zum Schluss.

Nass bis auf die Haut zogen wir uns in Karl erstmal um – schon praktisch so ein Haus auf Rädern – und legten einstimmig fest, dass wir nun lieber noch etwas weiterfahren, als hier zu übernachten. Schliesslich haben wir ja schon gesehen, was wir erleben wollten. Schlussendlich sind wir in einem kleinen Hafen gelandet, der auch Strom und weitere Serviceleistungen für Wohnmobile bietet und gerade einmal 6 Euro – inkl. allem versteht sich – kostet. So kann unser kleiner Heizlüfter unsere patschnassen Sachen trocken blasen, wir den heutigen durchzogenen Tag mit unbegrenzt Strom zum Arbeiten nutzen und am Abend wollen wir in dem Piraten-Restaurant nebenan, das übrigens wie der absolute Hammer aussieht – also positiv gemeint, essen gehen.

Dem Meer kommen wir übrigens in grossen Schritten näher und ein absolutes Highlight wartet da spätestens am 9. April auf uns. Was, das wirst du schon bald erfahren. Bisschen Geheimnis musst du uns aber noch zugestehen.

Apropos Geheimnis… Das für den Mai ist mittlerweile so definitiv wie das Amen in der Kirche. Da wird es langsam aber sicher Zeit, für einen Hinweis. Willst du wissen, was genau wir in der Schweiz im Mai machen werden? Ich sag mal so viel, wir gehen nach Hause. Der nächste Hinweis folgt in einer Woche.

Kurz überlegen… habe ich alles erzählt? Also natürlich wünschen wir euch frohe Ostern, viel Erfolg bei der Eiersuche und «än Guätä» bei all den vielen Leckereien, die es bestimmt auch bei euch auf den Tellern geben wird.

Ach ja und wenn sie nicht vor Erschöpfung zusammengebrochen und im Moor versunken sind, dann wandern sie noch heute.

Osterliche Grüsse aus Belgien

Lui & Steffi

 

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